Die Beamten hatten einen anonymen Hinweis auf eine Online-Werbung für die geschützten Tiere erhalten, wie Behördenvertreter mitteilten. Daraufhin kontaktierten sie den Anbieter über den Smartphone-Nachrichtendienst WhatsApp und täuschten Interesse an den Äffchen vor.

Beide Seiten hätten sich auf einen Kaufpreis von 700.000 Baht (umgerechnet rund 18.600 Euro) für beide Tiere geeinigt, sagte Adisorn Noochdumrong, Vize-Direktor der Nationalparks. Demnach überwiesen die verdeckten Ermittler zunächst einen Vorschuss von 100.000 Baht auf das Konto eines Thailänders.

Mit Taxi zum Treffpunkt

Am Mittwoch brachte dann ein Taxifahrer die kleinen Orang-Utans zu dem verabredeten Treffpunkt vor einem Supermarkt in Bangkok. Der Fahrer wurde vorübergehend festgenommen. Er kam jedoch wieder frei, nachdem sich herausstellte, dass er mit dem Schmugglerring nichts zu tun hat, wie der Polizeibeamte Anothorn Srithongbai sagte. Die Suche nach den wirklichen Schmugglern dauere an. Die geretteten Tiere werden nun in einer Tierklinik versorgt.

Stark bedrohte Menschenaffen

Orang-Utans sind stark bedrohte Menschenaffen, die heute noch in Malaysia und Indonesien vorkommen. Sie werden häufig im ganzen südostasiatischen Raum geschmuggelt, wo sie entweder in privaten Zoos oder als Haustiere gehalten werden. Mancherorts werden sie auch gejagt und gegessen.

Thailand ist ein wichtiger Umschlagplatz für Schmuggler von Wildtieren für große Märkte wie Vietnam und China. Die Organisation Freeland, die gegen den Schmuggel kämpft und bei der Rettung der Orang-Utans half, sprach von einem "großen regionalen Verbrecherkartell", das in den lukrativen verbotenen Handel mit gefährdeten Tierarten verwickelt sei. Inzwischen seien soziale Medien ein wichtiges Instrument für solche Banden geworden, um ihre Ware zu verkaufen, sagte Matthew Pritchett von Freeland.