In Neu Delhi ist ein Fahrer, der für eine paramilitärische Eliteeinheit arbeitete, unter dem Verdacht der Vergewaltigung festgenommen worden. Die Polizei gab die Festnahme am Freitag bekannt - am vierten Jahrestag der Gruppenvergewaltigung und Tötung einer Studentin, die damals in ganz Indien Proteste ausgelöst und zu einer Verschärfung des Sexualstrafrechts geführt hatte.

In dem jüngsten Fall gab eine Frau bei der Polizei an, auf einen Bus gewartet zu haben, als der Fahrer ihr anbot, sie mitzunehmen. Er soll sie dann in seinem Auto vergewaltigt haben und anschließend zu einem Freund geflohen sein, wo er am Donnerstag festgenommen wurde.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den Fahrer eines Mitglieds der paramilitärischen Einheit CISF, die in Indien für den Schutz von Regierungsgebäuden, Sehenswürdigkeiten und Industrieanlagen zuständig ist. Die Polizei leitete Ermittlungen ein und beschlagnahmte das Auto des Chauffeurs.

Im vergangenen Jahr wurden den Behörden in Neu Delhi fast 2200 Vergewaltigungsfälle gemeldet, im Jahr 2012 waren es gut 700. Die Polizei geht eher von einer gestiegenen Bereitschaft aus, die Verbrechen anzuzeigen, als von einer gestiegenen Zahl von Übergriffen. Bürgerrechtler sind indes der Ansicht, dass die tatsächliche Zahl der Verbrechen gestiegen ist.