Die letzten zwei nicht artgerecht gehaltenen Braunbären in Polen sind in einen geeigneten Tierpark überstellt worden. Das jahrelange Leiden von "Pietka" und "Wojtusia" sei damit zu Ende. "Es ist ein großer Erfolg für uns, dass wir nach fünf Jahren harter Arbeit endlich eine Lösung für alle illegal gehaltenen Bären in Polen gefunden haben", hieß es am Freitag in einer Aussendung von Vier Pfoten.
Die Tierschutzorganisation überstellte die beiden Bären aus ihren winzigen Gehegen mit Betonboden im Mini-Zoo in Braniewo in die große Bärenfreianlage im Tiergarten von Posen. Die Raubtiere wurden vor dem Transport anästhesiert und medizinisch gecheckt. Nun befinden sie sich in Posen in Innengehegen, wo sie sich erst einmal an ihre neue Umgebung gewöhnen können. Da "Pietka" und "Wojtusia" in Braniewo getrennt gehalten worden waren, bekommen sie auch im Zoo von Posen eigene Gehege. Demnächst können die beiden ihre 7600 beziehungsweise 6500 Quadratmeter großen Außenanlagen beziehen.
Falsche Ernährung und Gitterbeißen
"Wojtusia ist in einem verhältnismäßig guten Zustand, sie hat aber für ihre 15 Jahre schon ausgeprägte Zahnprobleme, die auf falsche Ernährung und Gitterbeißen zurückgeführt werden können", berichtete der Berliner Tierarzt Frank Göritz. "Pietka hat stark abgenutzte Krallen und Fußballen. Er ist aufgrund fehlender Bewegung zudem stark übergewichtig."
"Pietka" war laut Vier Pfoten noch nicht einmal ein Jahr alt, als er 1995 von einem ukrainischen Zirkus an den Mini Zoo Braniewo abgegeben wurde. Er ist der Vater von "Wojtusia", die 2001 in Braniewo auf die Welt kam. Die Tiere wurden sehr schlecht ernährt und nicht angemessen medizinisch versorgt, hieß es in der Aussendung. Im heurigen Frühjahr waren bereits die Bären "Ewka" und "Gienia" von Braniewo nach Posen transferiert worden.