Nach tagelangem Smogalarm zeichnet sich in Paris zumindest vorübergehend Besserung ab. Am Wochenende dürfte der Ausstoß von Schmutzpartikeln mit abnehmendem Verkehr zurückgehen, erklärte die für die Überwachung der Luftqualität zuständige Agentur Airparif am Freitag.
Aufkommender Wind dürfte dann zudem einen Teil des Smogs wegwehen. Die Pariser Polizeipräfektur verlängerte die seit Dienstag geltenden Fahrverbote deswegen nicht über das Wochenende.
Kein Durchatmen
Aufatmen können die Pariser damit aber noch lange nicht: Die Luftverschmutzung könnte mit Beginn der neuen Woche wieder zunehmen. "Wir sind für die nächste Woche nicht so zuversichtlich", sagte eine Airparif-Vertreterin.
Die Pariser leiden seit mehr als einer Woche unter sehr hoher Luftverschmutzung, die französische Hauptstadt erlebt die am längsten anhaltende und schwerste Wintersmogphase seit mindestens zehn Jahren. Weil Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide überschritten werden, gelten seit Dienstag in der Hauptstadt Fahrverbote. Seitdem dürfen jeden Tag abwechselnd nur Autos mit gerader oder ungerader Zahl im Nummernschild fahren.
Fahrverbote aufgehoben
Wegen der besseren Aussichten für das Wochenende erklärte die Pariser Polizeipräfektur am Freitag, die Fahrverbote würden nicht ein weiteres Mal verlängert. Sie sollten damit in der Nacht auf Samstag auslaufen. Die Behörde rief die Bewohner im Großraum Paris aber dazu auf, möglichst auf ihr Auto zu verzichten.
In der ostfranzösischen Stadt Lyon galten am Freitag wegen hoher Smogwerte zum ersten Mal Fahrverbote. Die Behörden entschieden aber auch dort, die Maßnahme nicht auf Samstag auszuweiten.
Auto, Industrie, Heizen
Für die hohen Smogwerte verantwortlich sind Autoabgase, Industrie-Emissionen und das Heizen mit Holz. Hinzu kommt eine sogenannte Inversionswetterlage ohne Wind, bei der sich wärmere Luft über die kältere am Boden legt und so den Abzug der Schmutzpartikel verhindert.