Weil er seinen kleinen Sohn über Stunden bei großer Hitze allein im Wagen ließ, bis dieser starb, hat ein Gericht im US-Staat Georgia einen Mann zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilt. Richterin Mary Staley Clark sah es als erwiesen an, dass der 36-Jährige seinen 22 Monate alten Sohn sterben ließ, um seiner Verantwortung als Familienvater zu entkommen.

Sohn vergessen

Der 36-Jährige sagte aus, er habe an dem tragischen Tag im Juni 2014 vergessen, seinen Sohn Cooper in die Kindertagesstätte zu bringen. Stattdessen sei er in die Arbeit gefahren und habe erst Stunden später auf dem Heimweg bemerkt, dass Cooper noch angeschnallt im Wagen saß.

Die Anklage glaubte seinen Versicherungen nicht. Ermittlungen ergaben, dass der Mann im Internet ausführlich über ein Leben ohne Kinder recherchierte sowie der Frage nachging, wie es sich am besten im Gefängnis aushalten ließ. Zudem schaute er sich Videos über Tiere an, die in der Sonne in Autos buchstäblich zu Tode schmorten.

Stunden im glühenden Auto

Während sein eigenes Kind stundenlang der glühenden Hitze ausgesetzt war, schickte er dann sexuell aufgeladene Text-Botschaften an sechs Frauen, darunter an eine 17-Jährige. Staatsanwalt Chuck Boring sagte vor Gericht, der knapp zweijährige Cooper sei auf die "qualvollste, grauenhafteste" Weise gestorben, sein Martyrium lasse sich kaum vorstellen. Der Angeklagte habe aus purer Eigensucht gehandelt.

Die Geschworenen hatten den 36-Jährigen bereits vor drei Wochen unter anderem des heimtückischen Mordes und der Gewalt gegen ein Kind schuldig gesprochen. Er verweigerte in der Anhörung am Montag jede Stellungnahme und nahm das Urteil ohne Gefühlsregung auf. Sein Anwalt kündigte an, einen neuen Prozess anstrengen zu wollen. Bereits im November hatte er gegenüber einer Zeitung wiederholte "Pannen" während des gesamten Verfahrens kritisiert.