Hunderte Menschen haben in Kolumbien den Opfern des Flugzeugabsturzes die letzte Ehre erwiesen, bei dem am Montagabend 71 Menschen getötet wurden. Die Särge mit den Todesopfern wurden am Freitag (Ortszeit) zum Flughafen von Rionegro im Nordwesten des Landes gebracht. Entlang der Straße zum Flughafen standen viele Menschen mit Blumen, weißen Luftballons und oft auch der kolumbianischen Fahne.
Von Rionegro aus wurden die Todesopfer in verschiedenen Flügen in ihre jeweilige Heimat überführt, die meisten von ihnen nach Brasilien: An Bord der Unglücksmaschine hatte sich unter anderem fast die gesamte Mannschaft des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense befunden. "Wir wollen jetzt vor allem unsere Freunde und unsere Brüder mit nach Hause nehmen", sagte Roberto Di Marche. "Das Warten war das allerschlimmste", fügte der Cousin eines der getöteten Spieler hinzu.
Gedenkfeier in der Heimatstadt
In der Klub-Heimatstadt Chapeco im Süden Brasiliens soll am Samstag eine Gedenkfeier für die Todesopfer stattfinden. Zu ihr werden hunderttausend Menschen erwartet, das ist die Hälfte der Einwohner.
Die Ursache für den Flugzeugabsturz ist noch immer unklar. Die Chartermaschine vom Typ British Aerospace 146 war mit 77 Menschen an Bord in den Bergen im Nordwesten Kolumbiens abgestürzt. Als wahrscheinlichste Ursache gilt derzeit Treibstoffmangel. Kolumbianische Medien veröffentlichten den Mitschnitt eines Funkspruchs, mit dem der Pilot der Unglücksmaschine den Kontrollturm am Flughafen alarmierte. "Flug Lamia 2933 hat Totalversagen, totales elektronisches Versagen, kein Treibstoff", sagt Pilot Miguel Quiroga den Berichten zufolge kurz vor dem Absturz.