Bolivianische Medien berichteten am Mittwoch unter Berufung auf den Vertreter der Fluggesellschaft Lamia, Gustavo Vargas, der Jet hätte zwischen dem Start in Santa Cruz und der Landung im kolumbianischen Medellín noch in Bogotá zwischenlanden und tanken müssen.

Der Pilot sei aber der Meinung gewesen, dass der Treibstoff reiche. Die Chartermaschine vom Typ British Aerospace 146 war in der Nacht zum Dienstag in den Bergen im Nordwesten Kolumbiens abgestürzt. Das Flugzeug hatte zuvor einen Notruf abgesetzt. Laut einem Sprecher der Luftfahrtbehörde gab es Hinweise auf Fehler in der Bordelektronik.

"Sehr verdächtig"

Experten vertraten allerdings bereits am Dienstag die Ansicht, dass auch Treibstoffmangel als Unglücksursache in Betracht komme. "Es ist sehr verdächtig, dass es trotz des Aufpralls keine Explosion gab", sagte ein Vertreter des kolumbianischen Militärs.

An Bord der Maschine war fast die gesamte Mannschaft des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense. Die Sportler waren auf dem Weg zum Hinspiel des Finales um den Südamerika-Cup gegen den kolumbianischen Rivalen Atlético Nacional. Nur sechs Menschen überlebten das Unglück, darunter drei brasilianische Fußballspieler.

Internationale Beteiligung an Untersuchung

Auch in brasilianischen Zeitungen hieß es, der Treibstoff sei für die Strecke Santa Cruz-Medellín möglicherweise nicht ausreichend gewesen. Kolumbianische Medien berichteten unter Berufung auf Ermittler, womöglich habe das Flugzeug vor der Landung in Medellín warten müsse, weil erst eine andere Maschine dort landete. Den kolumbianischen Behörden zufolge sind britische, bolivianische und brasilianische Experten an der Untersuchung zur Unglücksursache beteiligt.