Es brauche aber auch Entschlossenheit und Engagement, "um unser Ziel zu erreichen, die Aids-Epidemie bis 2030 zu stoppen", sagte er laut Mitteilung der UNO in Wien am Mittwoch.
Seit 2010 ist die Zahl der durch Mutter-Kind-Übertragung infizierten Kinder um die Hälfte gesunken, erläuterte Ban. Weniger Menschen sterben an den Folgen von Aids und Menschen, die mit dem HI-Virus leben, leben länger. Die Zahl der Menschen mit Zugang zu lebensrettenden Medikamenten hat sich in den vergangenen fünf Jahren auf 18 Millionen verdoppelt.
Licht und Schatten
Trotz Erfolgen sind laut UNO beispielsweise junge Frauen in Ländern mit hoher HIV-Prävalenz - vor allem in Subsahara-Afrika - besonders anfällig für Ansteckungen. Neu-Infektionen seien unter Menschen, die Drogen injizieren sowie homosexuellen Männern im Vormarsch. In Osteuropa und Zentralasien wachse die Aids-Epidemie angeheizt durch Stigmatisierung, Diskriminierung und Strafgesetze. Mit den richtigen Investitionen könne die Weltgemeinschaft bis zum Jahr 2030 das Ziel erreichen, 30 Millionen Infizierte zu behandeln. "Lassen Sie uns gemeinsam die Verwirklichung unserer Vision einer Aids-freien Welt neu festlegen", sagte Ban.
Auch Papst Franziskus forderte bei seiner wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz in Rom eine bessere medizinische Versorgung für Aidskranke in den "Ländern des Südens". "Millionen Menschen leben mit dieser Krankheit, aber nur die Hälfte von ihnen hat Zugang zu lebensrettenden Therapien", sagte er laut Kathpress. Auch die Ärmsten müssten bei einer Aids-Diagnose angemessene Behandlung erhalten.
Kritik an europäischen Pharma-Lobbies
"Nur mit Hilfe von Generika ist ein weltweiter Kampf gegen HIV und andere Pandemien überhaupt möglich", betonte Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung. Sie kritisierte in einer Aussendung jene europäischen Pharma-Lobbies, die Druck zur Änderung der Patentgesetze in Indien ausüben, um damit die indische Generikaproduktion zu beschränken. ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger hob die Wichtigkeit der Früherkennung von HIV hervor. Die Krankheit sei leider "noch immer ein Tabuthema, wodurch es häufig nicht zu einer rechtzeitigen wirksamen Behandlung kommt", sagte er. Eine von sieben Personen in der EU wisse nicht, dass sie HIV-positiv ist, erläuterte auch die Grüne Bundesrätin Ewa Dziedzic. Das sei "eine beunruhigende Nachricht".
Anlässlich des Welt-Aids-Tages wird heute am Parlamentsgebäude wieder eine überdimensionale rote Schleife prangen - das Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und Aidskranken. Die Schleife stehe "gegen Ausgrenzung und für Solidarität und die Notwendigkeit von Präventions- und Aufklärungsarbeit", erläuterte Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) laut Parlamentskorrespondenz.