Bei einem schweren Unfall mit einem Schulbus sind im US-Bundesstaat Tennessee mindestens sechs Volksschulkinder ums Leben gekommen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft nach Berichten von US-Medien. Der Unfall ereignete sich am Montag (Ortszeit) am Nachmittag unweit der Stadt Chattanooga im Süden des Staates.

Fünf Kinder seien auf der Stelle tot gewesen, ein weiteres erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Das Alter der Opfer wurde zunächst nicht genannt.

"Schlimmster Alptraum"

Die Unfallursache war zunächst noch unklar. Es habe ausgesehen, als ob das Fahrzeug mit Wucht gegen einen Baum geprallt sei. "Geschwindigkeit könnte als Faktor zum dem Unfall beigetragen haben", sagte Chattanoogas Polizeichef Fred Fletcher. "Was heute passiert ist, ist der schlimmste Alptraum eines jeden Sicherheitsbeamten", so Fletcher.

Polizeichef Fred Fletcher
Polizeichef Fred Fletcher © AP

Der 24 Jahre alte Busfahrer wurde festgenommen, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Ihm würden mehrere Tötungsdelikte sowie eine rücksichtslose Fahrweise und die Gefährdung von Menschenleben vorgeworfen. Im Laufe der Ermittlungen könnten in den kommenden Tagen noch weitere Anklagepunkte hinzukommen. Die zuständige Transportsicherheitsbehörde NTSB kündigte für Dienstag eine weitere Untersuchung des Vorfalls an.

Der 24-jährige Busfahrer
Der 24-jährige Busfahrer © AP

35 Schüler im Bus

Zum Zeitpunkt des Unfalls waren Medienberichten zufolge rund 35 Schüler vom Vorschulalter bis zur fünften Klasse an Bord von Bus 366 der Woodmore Elementary School. 23 wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Einige der Verletzten befanden sich demnach in kritischem Zustand.

Bilder im Fernsehen und in sozialen Medien zeigen einen schwer zerstörten, auf der Seite liegenden Bus. Helfer brauchten mehr als zwei Stunden, um alle Opfer aus dem Wrack zu bergen. Zahlreiche Kinder, die den Unfall mit leichten Blessuren überstanden hatten, klammerten sich verstört an ihren Eltern fest.

Die Hilfsbereitschaft in der Gegend war groß. Hunderte Freiwillige gaben Berichten zufolge Blutspenden für die Opfer ab. Eine Anrainerin kaufte laut "New York Times" eine ganze Kiste Plüschtiere für die Kinder an der betroffenen Volksschule.

Tennessees Gouverneur Bill Haslam sprach von einer "traurigen Situation". Der Kongressabgeordnete Chuck Fleischmann äußerte sich auf Facebook zutiefst betroffen von der Tragödie. "Ich werde für die Kinder und ihre Familien beten."