Bei einem Zugsunglück sind in Kamerun bis zu 70 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte weitere wurden zum Teil schwer verletzt, wie am Samstag aus der Eisenbahngesellschaft Camrail verlautete. Das Unglück hatte sich am Freitag aus noch ungeklärter Ursache nahe der Stadt Eseka im Zentrum des Landes ereignet. Der Zug war vollkommen überfüllt, mehrere Waggons kippten bei dem Unglück zur Seite.
Verkehrsminister Edgar Alain Mebe Ngo'o sprach am Freitagabend von 55 Toten und 575 Verletzten. Mehrere Verletzte schwebten demnach in Lebensgefahr. Unter den Opfern war auch ein französischer Staatsbürger, wie Außenminister Jean-Marc Ayrault am Samstag in Paris erklärte. Der Zug war wegen einer Straßensperrung zwischen der Hauptstadt Jaunde und der Wirtschaftsmetropole Duala völlig überfüllt. Die Straße - eine der meistbefahrenen in Kamerun - war unpassierbar, nachdem eine Brücke in der Nacht zum Freitag nach heftigen Regenfällen eingestürzt war. Daher waren zahlreiche Menschen auf die Bahn umgestiegen. Die unpassierbare Straße erschwerte auch den Einsatz von Rettungskräften.
Das Unglück ereignete sich 200 Kilometer östlich der Hauptstadt. Am Samstag strömten zahlreiche Menschen in ein Krankenhaus von Jaunde, um nach ihren Angehörigen zu suchen. Die Mehrheit der Verletzten sei aber in Duala ins Krankenhaus gebracht worden, verlautete dort. Polizisten riegelten am Samstag den Zugang zu den Bahnhöfen in beiden Städten ab.