Der italienische Paparazzo und "Prominenten-Jäger" Fabrizio Corona soll bei der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) in Innsbruck bis zu 1,5 Millionen Euro Schwarzgeld deponiert haben. Das geht aus Ermittlungen der Mailänder Justizbehörden hervor, die den 41-jährigen "König der Paparazzi" am Montag festgenommen haben.

BTV dementiert Geschäftsbeziehungen

Die BTV erklärte auf APA-Anfrage, in keiner Geschäftsbeziehung mit Corona zu stehen. Auch in der Vergangenheit habe nie eine bestanden, sagte eine Sprecherin: "Es werden auch keinerlei Vermögenswerte in unserem Haus geführt, die im wirtschaftlichen Eigentum von Herrn Fabrizio Corona stehen."

Der Betrag soll im August von Coronas Managerin Francesca Persi bar in einer Tasche nach Innsbruck gebracht worden sein. Die Frau, die ebenfalls am Montag festgenommen wurde, soll dafür ein Bankkonto eröffnet haben. Die Mailänder Staatsanwaltschaft will nun mithilfe eines Rechtshilfeersuchens an die Innsbrucker Kollegen Dokumente dazu erhalten und die darauf deponierte Summe beschlagnahmen, berichteten italienische Medien. In der Wohnung Francesca Persis fanden die Ermittler 1,7 Millionen Euro. Das Geld soll Corona mit Auftritten in Diskotheken und in Lokalen sowie mit Exklusiv-Interviews und der Veröffentlichung einer Biografie eingenommen haben.

Prominente erpresst

Corona soll am Donnerstag einvernommen werden. In Haft wird der 41-Jährige unterdessen ständig überwacht, da die Befürchtung besteht, er könnte sich das Leben nehmen. Der Skandal-Fotograf war 2013 wegen Erpressung letztinstanzlich zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Seit 2015 durfte er die Strafe durch Sozialdienst ableisten. Verurteilt wurde Corona, weil er und seine Komplizen Dutzende Prominente erpresst hatten. Der Paparazzo hatte italienischen Sportlern, Politikern und TV-Sternchen mit der Veröffentlichung unliebsamer Fotos gedroht. Aufgeflogen war der Skandal im Jahr 2007.