Das große Ausmaß der Verwüstungen durch Zyklon "Winston" auf den Fidschi-Inseln wird allmählich deutlich. Tausende Häuser und einige Brücken wurden beschädigt oder zerstört, wie die neuseeländische Luftwaffe nach einem Überflug auch abgelegener Südpazifik-Inseln am Montag dokumentierte. Mindestens 21 Menschen kamen laut dem Nachrichtenportal "Fijivillage" ums Leben.

"Wir haben Landsleute, die kein Wasser haben, kein Dach über dem Kopf und keine öffentliche Versorgung", sagte Regierungschef Voreque Bainimarama, wie die Regierung per Facebook mitteilte. Die Versorgung der Einwohner auf den abgelegenen Inseln habe höchste Priorität. Der Strom wurde in Teilen der Hauptinseln wieder hergestellt, aber viele der mehr als 300 Inseln waren noch von der Außenwelt abgeschnitten. Vielerorts waren Wege durch Erdrutsche verschüttet.

Am Südende der Insel Taveuni seien 90 Prozent der Häuser dem Erdboden gleichgemacht, berichtete "FijiVillage". Die Menschen hätten keinen Zufluchtsort, um sich vor Wind und Regen zu schützen, sagte Schulmanager Krishna Reddy. Australien und Neuseeland versprachen eine Millionenhilfe für den Inselstaat mit 900.000 Einwohnern.

Alle Touristen seien in Sicherheit, teilte Tourismusminister Faiyaz Siddiq Koya mit. Die meisten Hotelanlagen hätten keine schweren Schäden erlitten.

"Winston" war der erste Zyklon der höchsten Kategorie fünf, der das Touristenparadies jemals erreichte. Er traf am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 325 Stundenkilometern auf der Hauptinsel Viti Levu auf Land. "Häuser wurden zerstört, viele tiefliegende Gebiete wurden überflutet", erklärte Regierungschef Voreqe Bainimarama am Wochenende. "Nach dieser großen Tragödie sind viele ohne Strom, ohne Zugang zu sauberen Wasser und ohne Kommunikationsmöglichkeiten."

Flüge gestrichen

Sämtliche Flüge wurden für zwei Tage gestrichen. Am Montag nahm der Flughafen Nadi seinen Betrieb wieder auf, ausländische Touristen erschien in Scharen, um die Inseln zu verlassen. Vor allem für Australier und Neuseeländer sind die Fidschi-Inseln ein beliebtes Urlaubsziel.

Wegen des Zyklons wurden alle Schulen für eine Woche geschlossen - viele von ihnen wurden zu Notunterkünften umgewandelt. Insgesamt wurden mehr als 750 derartige Unterkünfte eingerichtet. Die Regierungen Australiens und Neuseelands sagten Hilfe zu, aus Neuseeland traf zunächst ein Transportflugzeug ein.

Hilfsorganisationen warnten, das wahre Ausmaß der Katastrophe sei noch nicht absehbar, vor allem nicht auf abgelegenen Inseln. Der "Megasturm" könne "katastrophale Schäden" gehabt haben, sagte Iris Low-McKenzie von der Hilfsorganisation Save the Children am Wochenende.