Nach dem Tod zweier Schüler bei einem Lawinenunglück in den Alpen hat die französische Justiz ein formelles Ermittlungsverfahren gegen den bei dem Unglück anwesenden Lehrer eingeleitet. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden, sagte die Anwältin des Lehrers, Benedicte Tarayre, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Der 47-Jährige hatte Aufsicht über eine Schülergruppe aus Lyon, als am Mittwoch auf einer gesperrten Piste im Skigebiet Les Deux Alpes eine Lawine mehrere Menschen erfasste. Zwei 16-jährige Schüler und ein 56-jähriger Tourist aus der Ukraine kamen ums Leben. Der Lehrer selbst wurde schwer verletzt und befand sich am Samstag weiter in einem Krankenhaus in Grenoble.

Die Anwältin sagte, ihr Mandant erkenne "seine Verantwortung" an. "Er streitet es nicht ab. Er war sich der Gefahr nicht bewusst, weil seit zwei Tagen viele Menschen diese Piste genutzt hatten." Der Lehrer war mit 19 Schülern auf der steilen Piste unterwegs. Bis auf die Todesopfer konnten alle übrigen Schüler unversehrt geborgen worden.