Familien der Germanwings-Absturzopfer wollen in den USA auf Entschädigung klagen. Mit großer Mehrheit hätten sich die Hinterbliebenen der Opfer dafür ausgesprochen, ihre juristischen Vertreter mit einem entsprechenden Mandat zu versehen, sagte der deutsche Luftfahrt-Anwalt Elmar Giemulla am Sonntag.

Seine Kanzlei vertritt 39 Familien, die bei dem Absturz von Flug 4U9525 im März über den französischen Alpen einen Angehörigen verloren haben. Nach Angaben von Giemulla hatten am Samstag mehr als 100 Hinterbliebene über das weitere Vorgehen beraten hatten.

Lufthansa "sehr restriktiv"

"Die Stimmung war eindeutig", sagte der Jurist. Weil man gegen das "sehr restriktive Verhalten" der Lufthansa-Anwälte in Deutschland nicht weiterkomme, sprachen sich die Angehörigen seinen Angaben nach dafür aus, auch in den USA für Entschädigungen zu streiten.

Ob die Familien nun tatsächlich mit einer Klage vor ein US-Gericht ziehen werden, sei aber weiter offen: "Wir werden nun erstmal auf dieser Grundlage weiter mit der Gegenseite verhandeln", sagte Giemulla. Über die genauen Pläne sei mit den Angehörigen Stillschweigen bewahrt worden.

Die Germanwings-Maschine war vom Co-Piloten absichtlich zum Absturz gebracht worden. Alle 150 Menschen an Bord starben.