Die 14 Wochen zu früh geborenen Vierlinge von Annegret Raunigk (65) entwickeln sich gut, sie sollen im August aus der Charité entlassen werden, berichtet die Berliner Zeitung. Die Babys sind inzwischen drei Monate alt und haben jetzt Größe und Gewicht erreicht, wie sie Neugeborene normalerweise haben. Ein Junge musste jedoch am Kopf operiert werden.

14 Wochen zu früh

Der Zustand der Vierlinge von Annegret Raunigk „ist stabil – und sie entwickeln sich gut“. Das teilte am Montag die Berliner Charité mit. Voraussichtlich können die Kinder noch im August aus der Universitätsklinik entlassen werden. Das Mädchen Neeta und die drei Jungen Dries, Bence und Fjonn wiegen inzwischen alle mehr als 2,5 Kilogramm. „Wenn extrem unreife Frühgeborene sich dem eigentlichen Entbindungstermin nähern, ist die Zeit für den Abschied aus dem Krankenhaus gekommen“, sagte Christoph Bührer, der Direktor der Klinik für Neonatologie an der Charité. Die Kinder waren am 19. Mai per Kaiserschnitt zur Welt gekommen – 14 Wochen vor dem Termin.

Bereits 13 Kinder

Die Schwangerschaft von Annegret Raunigk hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Denn die inzwischen pensionierte Lehrerin wurde mit 65 Jahren noch einmal Mutter. Sie hat 13 weitere, teils erwachsene Kinder sowie sieben Enkelkinder. Ihre Schwangerschaft löste eine Debatte über Ethik und Verantwortung aus. Um schwanger zu werden, war die Berlinerin in die Ukraine gefahren. Dort hatte sie sich aus Eizell- und Samenspenden im Labor gezeugte Embryonen einpflanzen lassen. Eizell-Spenden sind in Deutschland aber verboten. Mediziner kritisierten deshalb die Frau.

Anfangs schien es so, als ob die Frühchen, die lediglich zwischen 655 und 960 Gramm auf die Waage brachten und nur 30 bis 35 Zentimeter groß waren, nur geringe Überlebenschancen hätten. Die Ärzte sprachen von sehr unreifen Kindern und absoluten Hochrisiko-Patienten. Zwei Kinder mussten künstlich beatmet werden. Außerdem wurde das Mädchen kurz nach der Geburt am Blinddarm operiert.