Die französische Justiz weitet ihre Ermittlungen zum Absturz des Germanwings-Airbus mit 150 Toten aus. Drei Untersuchungsrichter würden im südfranzösischen Marseille die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung übernehmen, teilte der Präsident der Opfervereinigung Fenvac, Stephane Gicquel, am Donnerstag in Paris mit.

Zuvor hatten sich etwa 200 Angehörige von Opfern mit dem zuständigen Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, in Paris getroffen. Der Staatsanwalt habe die Übergabe der Ermittlungen an drei Untersuchungsrichter "ohne Zweideutigkeit" den Angehörigen angekündigt, sagte Gicquel. Bisher hatte der Staatsanwalt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in Marseille selbst ermittelt.

Die Maschine der deutschen Fluggesellschaft war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Alle 150 Insassen kamen ums Leben. Den Ermittlungen zufolge hatte Copilot Andreas L., der schon länger unter Depressionen litt, den Airbus in den französischen Alpen absichtlich abstürzen lassen. Den Flugkapitän hatte L. zuvor aus dem Cockpit ausgesperrt. Nach dem Unglück wurde die Frage gestellt, warum Andreas L. für flugtauglich erklärt worden war, obwohl seine Krankheit bekannt war.