Lesley McSpadden, Michael Browns Mutter, bei der Verkündigung der Juryentscheidung
Lesley McSpadden, Michael Browns Mutter, bei der Verkündigung der Juryentscheidung © AP

Hunderte Demonstranten stellen sich vor dem Polizeigebäude der Polizei auf. Eine Gruppe junger Leute ruft: "Wir brauchen all die rassistischen Polizisten nicht". Andere: "Keine Gerechtigkeit, kein Frieden."

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Schnell wird es richtig gewalttätig in dem Vorort von St. Louis. Flaschen fliegen und Ziegelsteine. Protestanten zertrümmern die Fensterscheiben eines Spirituosenladens und plündern ihn. Andere setzen ein Polizeifahrzeug in Brand. Weit über ihnen kreisen mindestens drei Polizeihubschrauber. Überall marschieren Beamte in voller Kampfmontur.

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Dann zünden Demonstranten auch Gebäude an. Hohe Flammen schlagen in den Nachthimmel. In der Luft liegt dichter Qualm, ob das Tränengas ist oder Blendbomben, ist nicht ganz klar. Immer wieder ist lautes Knallen zu hören. Schüsse?

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Einer der Krawallmacher ist der 19 Jahre alte John. Er erscheint mit einer Gasmaske zum Protest. "Ich bin herkommen, um das Recht siegen zu sehen, aber nun wissen wir, das ist nicht der Fall. Jetzt geht es los hier, jetzt geht es los", sagte er. Später wirft er einen Ziegelstein in das Schaufenster eines Geschäftes.

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Andere wollen einfach ihrer Stimme Gehör verleihen. Tetris Franks, Mutter von vier Kindern, spricht von einem "wirklich traurigem Tag". Minuten nach der Urteilsverkündung sagt die 48 Jahre alte Flugbegleiterin: "Die Leben der Schwarzen zählen nicht. Die ganze Sache bringt mich zum Weinen."

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Um Mitternacht (Ortszeit) scheint die Polizei die Lage noch in den Griff bekommen zu haben. Sie versucht zwar, die Gruppen immer wieder aufzulösen. Doch an vielen Ecken brechen immer wieder kleine Kämpfe aus. Derweil kommen die ersten Ladenbesitzer, um sich den Schaden anzusehen. Sie hoffen, dass der Spuk bald ein Ende hat.

Text von Farhad Peikar und Marco Mierke/dpa