Das Leben hält Überraschungen bereit: Nicht nur für eine Belgierin, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brüsseler Verkehrsgesellschaft MIVB dürfte der Einsatz am vergangenen Sonntag eine solche gewesen sein. Die Frau hatte auf dem Bahnsteig der Metrostation Beekkant im Stadtteil Molenbeek ein Kind zur Welt gebracht.

Leitstelle gratulierte per Durchsage

Als die Sicherheitskräfte der Verkehrsbetriebe informiert wurden, eilten sie zum Bahnsteig. „Als unsere Mitarbeiter eintrafen, waren die Rettungskräfte bereits vor Ort. Unsere Mitarbeiter haben dann eine Sicherheitszone eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Geburt so diskret abläuft, wie es in einer U-Bahn-Station möglich ist“, erklärt Guy Sablon, Pressesprecher der MIVB.

Am Ende ging die spektakuläre Geburt gut aus. „Die Geburt verlief gut und die Frau brachte auf dem Bahnsteig ein kleines Mädchen zur Welt. Mutter und Tochter sind wohlauf“, sagt Sablon. Für die Mitarbeitenden war es jedenfalls ein ganz besonderes Ereignis. Laut einem Bericht der regionalen Nachrichtenseite Flanderninfo drängten sie die Leitstelle, eine Durchsage zu machen, um der Frau zu gratulieren.

„Jemand sagte mir, dass er so etwas in seiner 20-jährigen Laufbahn bei der MIVB noch nie erlebt habe. Es sei das Tollste, was er in seiner Arbeit je gesehen habe“, erzählt der Sprecher begeistert. Die Verkehrsbetriebe haben sich außerdem entschlossen, der Neugeborenen eine lebenslange Freifahrkarte auszustellen.

Besonders skurril an der ganzen Geschichte: Die Frau war bereits im Krankenhaus und wurde wohl wieder weggeschickt, weil es nach Einschätzung der Ärzte noch zu früh für eine stationäre Aufnahme gewesen wäre. Eine Fehleinschätzung, wie sich wenig später in der U-Bahn-Station herausstellte.