Mittlerweile ist es mehr als fünf Jahre her, dass das Ibiza-Video die österreichische Politiklandschaft erschütterte. Am 17. Mai 2019 wurden am frühen Abend Ausschnitte aus einer heimlichen Videoaufnahme veröffentlicht. Zu sehen waren die FPÖ Politiker Heinz-Christian Strache sowie Johann Gudenus - die zum Zeitpunkt der Aufnahme 2017 noch nicht Vizekanzler und FPÖ-Klubobmann waren -, wie sie in einer Villa mit einer vermeintlich reichen Oligarchen-Nichte unter anderem über Vereinskonstruktionen zur Umgehung der Regeln zur Parteienfinanzierung oder eine Übernahme der „Kronen Zeitung“ sprechen. Die Veröffentlichung des Videos führte 2019 zum Rücktritt von Strache und seiner blauen Minister und zum Bruch der türkis-blauen Koalitionsregierung.

Gegen die „russische Oligarchennichte Alyona Makarova“, die eigentlich Una S. heißt und aus Lettland kommt, wird aktuell noch wegen Verdachts der Dokumentenfälschung ermittelt. Ein Verhör der 41-Jährigen wurde laut Kronen-Zeitung durch den Staatssicherheitsdienst in Riga durchgeführt. So soll die Lettin bei der Videoübergabe an Journalisten in Deutschland nahe der polnischen Grenze dabei gewesen sein. „Die Journalisten wollten mich sehen, um sich zu überzeugen, dass ich eine reale Person bin“. Sie habe erst bei der Übergabe überhaupt erfahren, dass es ein Video geben soll. Laut ihren Angaben sei das Ziel der Veröffentlichung der Aufnahmen gewesen: „Die Welt muss von solchen Politikern in Österreich erfahren!“

Una S. erzählt auch, dass sie Julian Hessenthaler, der das Video erstellt hat, 2015 oder 2016 in einer Wiener Bar kennengelernt habe. Und dass sie niemals Entgelt erhalten habe. Laut Kronen Zeitung sollen jedoch auf ihrem Konto Finanzbewegungen in Höhe von mehr als einer Million Euro festgestellt worden sein - mindestens drei Überweisungen mit dem Text „Alyona Makarova Ibiza affair“.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Geldwäsche.