Die drei Verdächtigen im Alter von 60, 45 und 19 Jahren mussten sich am Freitag vor dem zuständigen Gericht in der Stadt Mankweng wegen Mordes verantworten. Das Motiv für die Tat blieb zunächst unklar. Die Polizei hatte die Ermittlungen nach eigenen Angaben aufgrund einer Vermisstenanzeige aufgenommen. Demnach waren eine 45-jährige Frau und ihre 35-jährige Begleiterin nach dem Besuch einer Farm Mitte August nicht mehr aufgetaucht. Die sterblichen Überreste der beiden Frauen wurden schließlich drei Tage später im Schweinestall des Betriebs in der Provinz Limpopo rund 350 Kilometer nordöstlich von Johannesburg entdeckt.

Zuerst auf die Frauen geschossen

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gaben die Beschuldigten offenbar mehrere Schüsse auf ihre Opfer ab. Der Begleiter der Frauen, ein 47-jähriger ausländischer Staatsangehöriger, sei ebenfalls angeschossen und ins Krankenhaus gebracht worden. Berichten zufolge handelt es sich bei dem Mann um den Ehemann der jüngeren Frau. Das Trio hatte sich offenbar auf der Suche nach verwertbaren Lebensmitteln auf die Farm verirrt.

Tat löste Proteste aus

Der Tod der beiden Frauen löste in Südafrika Empörung aus. Vor dem Gerichtsgebäude protestierten am Freitag Dutzende Menschen gegen die Freilassung der Verdächtigen auf Kaution. Der Frauenflügel der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) erklärte, er sei "entsetzt und empört" und forderte "entschlossene Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt gegen Frauen". Die größte Oppositionspartei uMkhonto weSizwe (MK) erklärte, sie "verurteile den grausamen Mord an zwei schwarzen Frauen durch rassistische weiße Farmer".

Südafrika hat eine der höchsten Mordraten weltweit. Aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen der Polizei geht hervor, dass zwischen April und Juni dieses Jahres in Südafrika fast 6200 Menschen ermordet wurden.