Italien ist auch in diesem Sommer mit dem Problem ausgesetzter Hunde konfrontiert. Das Phänomen macht insbesondere den Behörden zu schaffen: Allein im vergangenen Jahr wurden 85.000 Hunde vor die Tür gesetzt, das waren 8,6 Prozent mehr als 2022, meldete der Umweltschutzverband Legambiente.

Insgesamt 358.000 Streuner

Besorgniserregend ist auch die Zahl der streunenden Hunde. Ihre Zahl wird auf 358.000 geschätzt, mit Spitzenwerten in den süditalienischen Regionen Kampanien, Apulien, Kalabrien und Sizilien, geht aus dem am Freitag veröffentlichten Legambiente-Bericht hervor. Die Tierschützerin und Parlamentarierin, Michela Vittoria Brambilla, bezeichnete dieses Phänomen als „Barbarei“, das mit allen Mitteln bekämpft werden müsse.

Nur 33,3 Prozent der Gemeinden verfügen über Freiflächen für Hunde. In den Badeortschaften ist der Zugang zum Strand für Hunde nur in 24,7 Prozent geregelt. Ein weiterer Mangel in diesem Bereich betrifft das Hunderegister: nur 41 Prozent der Gemeinden kennen die Gesamtzahl der Hunde in ihrem Gebiet, beklagte Legambiente.

Vor allem in Süditalien ist die Zahl der herrenlosen Vierbeiner auf den Straßen hoch. Mitunter greifen Rudel streunender Hunde auch Menschen an. Ein Mangel an effizienten Sterilisierungskampagnen und an Tierheimen sei die Ursache, betonten Tierschützerinnen und Tierschützer. Dabei geben Gemeinden in Italien jährlich rund 100 Millionen Euro für Hundeheime aus.