Er ist nur rund ein Zentimeter groß und kann dennoch großen Schaden verursachen: der Japankäfer. Für Land- und Forstwirtschaft stellt der invasive Fraßschädling eine große Gefahr dar. In Deutschland und der Schweiz gibt es bereits nach gewiesene Vorkommen, dort will man jetzt eine Ansiedlung mit allen Mitteln verhindern.

Der Käfer hat nicht nur großen Appetit, er ist auch nicht wählerisch bei der Wahl seiner Nahrungsquellen. Laut AGES schädigt er über 400 unterschiedliche Pflanzenarten, darunter Laubgehölze, Zier- und Obstgehölze, landwirtschaftliche Kulturen und Wiesen. Noch hat er Österreich nicht erreicht, in der Schweiz und in Italien hat er aber bereits Schäden verursacht. Einzelne Käfer wurden auch in Deutschland und im Juli 2024 in Slowenien gefunden, hieß es weiter.

Verdachtsfälle unbedingt melden

Das frühzeitige Auffinden des Schädlings sei das wichtigste Werkzeug, um seine Ausbreitung rechtzeitig verhindern. Daher rief die AGES dazu auf, verdächtige Käfer-Funde auf der Meldeplattform zu vermerken, ob diese nun im Garten oder bei Spaziergängen, oder nach der Rückkehr vom Urlaub aus Italien oder der Schweiz im Auto gemacht worden sind.

In der EU ist der Japankäfer als sogenannter „parasitärer Quarantäneschädling“ gelistet, darunter versteht man Insekten, Milben, Viren, Bakterien, Pilze und invasive Pflanzen, die in der EU noch nicht auftreten oder noch nicht weit verbreitet sind. Ihr Auftreten ist jeweils meldepflichtig.

Für den invasiven Schädling Popillia japonica aka Japankäfer gibt es nun eine Meldeplattform. Denn das Risiko, dass er bald in Österreich in Erscheinung tritt, sei sehr hoch. Laut AGES kann sich der Japankäfer über verschiedene Wege ausbreiten. Unabsichtlich mit jeder Art von Transportmittel (z.B. Auto, Bahn) verschleppt werden. Eier, Larven und Puppen können mit Erde durch Pflanzenhandel aus Befallsgebieten in andere Gebiete gelangen.

Die Käfer selbst können sich auch selbstständig über kurze Distanzen (ca. 500 bis 1.000 m pro Jahr) ausbreiten, mit Hilfe des Winds und bei steigender Populationsdichte kann er auch Entfernungen über mehrere Kilometer zurücklegen. Das Risiko für eine Ansiedlung des Japankäfers ist in Mitteleuropa und damit auch in Österreich hoch, da günstige klimatische Bedingungen herrschen und auch passende Nahrung für den Käfer vorhanden ist. Extensive Grünland- und Ackerflächennutzung begünstigen die Entwicklung des Käfers. Gebiete mit vorwiegend Nadel- oder Mischwäldern sind eher ungeeignet.

Verwechslungsgefahr mit heimischen Käfern

Verwechslungsgefahr besteht laut AGES mit dem heimischen Maikäfer, dem Rosenkäfer oder dem Gartenlaubkäfer. Der Japankäfer ist aber deutlich kleiner. Typisch sind sein metallisch grün schillernder Kopf und die bronzefarbene Flügel sowie die weißen Haarbüschel am Hinterleib des Käfers.