„@Bundeskanzler, was ist das?“, twitterte Elon Musk kürzlich an Olaf Scholz: „Jemand wünscht einem Präsidentschaftskandidaten und mir den Tod und wird dafür auch noch von der Deutschen Regierung bezahlt?“ Dabei bezieht sich der Chef von X, Tesla und SpaceX auf das aktuelle Geschehen rund um die Person Sebastian Hotz. Der 28-jährige, deutsche Satiriker und Schriftsteller, der unter dem Namen „El Hotzo“ auftritt, ist derzeit in aller Munde. Auslöser ist ein Tweet von ihm, in dem er das Attentat auf Donald Trump mit „leider knapp verpasst“ kommentiert. Doch auch Musk selbst wurde für sein Posting kritisiert, da er selbst regelmäßig problematische Inhalte oder Falschmeldungen teilt.

© Screenshot X

Bekannter Satiriker

Hotz ist mit satirischen kurzen Textbeiträgen, die sich meist um das tagesaktuelle Geschehen in Deutschland drehen, bekannt geworden. Angefangen auf Twitter zu posten hat er, weil ihm in einer Therapie geraten wurde, ein Tagebuch zu schreiben. Durch ihre Einfachheit sollen die Tweets die Masse ansprechen. Und das machen sie. Das zeigt sich auch an seiner großen Internetpräsenz, die in der Corona-Pandemie einen enormen Zuwachs bekommen hat. So folgen ihm auf X aktuell über 700.000 Menschen, auf Instagram über 1,4 Millionen. Im Vorjahr wurde er mit dem Bayerischen Kabarettpreis in der neuen Kategorie „Creator“ ausgezeichnet.

Seine Bekanntheit ist aber auch den klassischen Medien nicht verborgen geblieben. Seit 2022 ist Hotz Moderator der Sendung „Theoretisch Cool“ bei Radio Fritz, einem Programm der ARD-Anstalt RBB (Rundfunkanstalt Berlin-Brandenburg). Diese Zusammenarbeit, auf die sich Musk vermutlich bezogen hat, ist nun aber Geschichte. In einer Aussendung verkündete der RBB, dass der Satiriker die Sendung „bis auf Weiteres“ nicht mehr moderieren wird. Hotz war auch einige Zeit Autor bei dem ebenfalls oft in der Kritik stehenden Satirikerkollegen Jan Böhmermann.

„Bundeskanzler, was ist das?“

Seine Postings über Trump haben weite Wellen geschlagen, die sogar über den deutschsprachigen Raum gehen. So hat selbst Elon Musk davon Wind bekommen und fragt auf X den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz „Was ist das?“. Dabei repostet er ein Video von der klimaleugnenden Aktivistin Naomi Seibt.

Hotz selbst reagiert, so wie man es von ihm gewohnt ist: satirisch. „Ich bin Deutschlands frechster Arbeitsloser“, postete am Dienstag auf X. Ob seine Tweets noch weitere Folgen für ihn haben werden, wird sich zeigen. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) merkte auf X an, dass die öffentliche Billigung von schweren Straftaten strafbar sei.