In Paris ist ein Auto am Mittwochabend in eine Café-Terrasse gerast. Dabei wurde eine Person getötet und sechs weitere verletzt, drei davon lebensgefährlich. Das Unglück habe sich gegen 19.30 Uhr im 20. Stadtbezirk ereignet, wie es aus Ermittlerkreisen hieß. Die Polizei ging nicht von Terror, sondern von einem Unfall aus, wie die Zeitung „Le Parisien“ und der Sender BFMTV unter Verweis auf Ermittlungen berichteten. Der Fahrer, der zunächst geflüchtet war, wurde festgenommen.

Alle Opfer seien Gäste des Restaurants gewesen, hieß es. 23 Augenzeugen erlitten einen schweren Schock und erhielten psychologischen Beistand, wie der Stadtteilbürgermeister sagte. Beim Fahrer soll es sich um einen 24-Jährigen aus dem Pariser Umland handeln, gegen den Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung eingeleitet wurden, wie die Zeitung und der Sender unter Verweis auf die Polizei berichteten. Ob er Alkohol getrunken oder Drogen genommen habe, werde noch untersucht. Noch am Unfallort wurde der Beifahrer festgenommen, der unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen gestanden haben soll.

In Paris beginnen Ende Juli die Olympischen Spiele. In der ganzen Stadt sind deshalb die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Nach dem Unfall untersuchten in der Nähe befindliche Soldaten der Anti-Terror-Einheit Sentinelle das Auto auf Sprengstoff, fanden aber nichts, wie der Sender Europe 1 berichtete. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Ermittler demnach am Abend aus.

Der schwere Unfall an einem Restaurant und das Großaufgebot an Rettungskräften weckte bei einigen Zeugen und Parisern schmerzliche Erinnerungen an die schweren Terroranschläge in der Stadt im November 2015. Islamistische Terroristen hatten damals an verschiedenen Orten 130 Menschen getötet, unter anderem auf den Terrassen von Bars und Restaurants. Dies wurde damals auch als ein Angriff auf die französische Lebensart gesehen.