Nach dem Einsturz eines voll besetzten Clubs an der Playa de Palma auf Mallorca, bei dem vier Menschen getötet und 16 weitere verletzt wurden, wurde der Betreiber des Lokals festgenommen. Laut spanischen Medien soll es sich dabei um den Österreicher Christian A. handeln. Der Vorwurf: Grob fahrlässige Tötung sowie grob fahrlässige schwere Körperverletzung. Dem Verdächtigen, der auf der Urlaubsinsel nicht unbekannt ist, droht eine mehrjährige Haftstrafe. Das Außenamt bestätigte inzwischen die Festnahme des Österreichers, verfügte aber vorerst über keine näheren Informationen.

Im Mai brach die Terrasse im ersten Stock des Clubs zusammen, Trümmer sollen bis in den Keller durchgebrochen sein. Ermittlungen der Polizei hätten ergeben, dass der Anbau der Terrasse illegal war und es erhebliche bauliche Mängel gegeben habe. Der illegale Anbau sei nicht ausreichend gestützt gewesen, das Gewicht der Gäste hätte zusammen mit dem Eigengewicht der Terrasse zur Tragödie geführt.

Zwölf niederländische Gäste des Lokals sollen nach den Erkenntnissen der Behörden vor dem Unglück Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben. Unter dem Eindruck des Unglücks hatte Palmas Bürgermeister Jaime Martínez angekündigt, im Sommer werde es unter anderem an der Playa de Palma strenge Kontrollen geben. Er gab an, dass die Nutzung des ersten Stockwerks des Medusa Beach Club illegal gewesen sei. „Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden“, hatte er Ende Mai erklärt.

Der österreichische Betreiber hatte das Lokal laut „Mallorca Zeitung“ im Jahr 2018 übernommen und als mexikanisches Restaurant geführt, nach einer Renovierung eröffnete er das Lokal dann im Mai 2021 als „Medusa Beach Club“. Dabei könnten frühere bauliche Verstöße ignoriert worden sein.

Laut „Krone“ äußerte sich Christian A. nach der Unglücksnacht in einer Pressemitteilung und sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun und mit den Behörden zusammenarbeiten, um alles zu verstehen, was passiert ist. Wir möchten den Einsatzkräften zutiefst für ihr schnelles Eingreifen danken“, so der Unternehmer.