Raus aus dem Flieger, ab zum Gepäckband und dann... vergebliches Warten auf den Koffer. Diese Situation kennen viele Flugreisende leider allzu gut, vor allem seit der Corona-Pandemie. 36,1 Millionen Gepäckstücke sind laut einer neuen Analyse im weltweiten Flugbetrieb 2023 nicht wohlbehalten oder mindestens nicht zusammen mit ihren Besitzern am Ziel angekommen. Auf 1000 Passagier heruntergebrochen ergibt das Probleme bei 6,9 Gepäckstücken.
77 Prozent der betroffenen Gepäckstücke kamen erst mit Verspätung an, 18 Prozent waren beschädigt oder aufgebrochen und 5 Prozent wurden gestohlen oder gingen für immer verloren. Die meisten Probleme treten nach diesem Bericht auf, wenn Passagiere auf der Reise zu ihrem Ziel umsteigen müssen. Allerdings: Im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutet das einen Rückgang um etwa neun Prozent, wie aus einem Bericht des Airline-Dienstleisters SITA hervorgeht.
Noch immer schlimmer als vor Corona
Nach dem Kofferchaos in der ersten Zeit nach der Corona-Krise, als Flughäfen um Personal rangen und unzählige Koffer an den falschen Flughäfen strandeten, hat sich die Lage zwar verbessert. Aber die Probleme mit Gepäckstücken sind derzeit immer noch massiver als vor der Corona-Krise: 2019 waren im weltweiten Durchschnitt 5,9 Taschen und Koffer pro 1.000 Passagiere betroffen, 2023 waren es 6,9. Europa steht 2023 mit einer Rate von 10,6 schlechter da als Nordamerika und Asien.
Der Trend ist weltweit aber eindeutig: Die Lage wird besser. Während sich die Passagierzahlen seit 2007 mehr als verdoppelt haben, ist die Gepäckproblemrate pro 1.000 Passagiere um 63 Prozent gesunken. SITA rechnet mit noch besseren Ergebnissen, wenn der Gepäcktransport weiter automatisiert wird und Fluggesellschaften und Flughäfen noch enger zusammenarbeiten. SITA bietet für Fluggesellschaften Datenverarbeitungs- und Kommunikationsdienste an.