Als Rebecca Reusch im Februar 2019 spurlos verschwand, war das Mädchen aus Berlin-Neukölln gerade 15 Jahre alt. Verdächtigt wurde damals in erster Linie ihr Schwager Florian R., der zum Zeitpunkt ihres Verschwindens mit ihr alleine im Haus war. Er wurde allerdings inzwischen enthaftet.

Nun erhebt eine neue Zeugin schwere Vorwürfe - gegen Rebeccas Familie und gegen die Berliner Polizei. Sie soll eine Freundin der Familie sein - und packte gegenüber der „B.Z.“ aus. Sie breche erst jetzt ihr Schweigen, weil eine Berliner Polizistin sie nach ihrer Aussage massiv unter Druck gesetzt habe mit der Begründung, würde sie ihr Schweigen brechen, würde sie sich strafbar machen.

Witze über Polizeiarbeit

Doch genau das tut sie jetzt - und spricht. Einem Bericht zufolge soll sie in einem Live-Chat mit Privatdetektiven offenbart haben, dass Reuschs Familie Witze über die Ermittlungen der Berliner Polizei gemacht haben soll. Dabei soll es konkret um zwei bewohnten Lauben im Ortsteil Wolzig gegangen sein. Die Polizei hatte im Dezember 2020 das an die Lauben angrenzende Waldstück aufwändig durchsucht, nachdem eine Zeugin ausgesagt hatte, dass sie am Tag von Rebeccas Verschwinden einen verdächtigen Mann samt auffälligem Fahrzeug, das dem des Schwagers geähnelt haben soll, dort gesehen habe.

Wenig später soll sich Rebeccas Familie über die Arbeit der Polizei lustig gemacht haben. Diese hätte zwar das Waldstück aufwändig durchsucht, aber nicht die Lauben, die einem Freund von Rebeccas Schwager gehören.

Gerüchte um Gullydeckel

Weitere Gerüchte gibt es rund um einen Gully-Deckel. Eine Frau soll sich bei der Bild-Zeitung gemeldet und berichtet haben, dass sie an einem Feldrand in Großziethen am Tag von Rebeccas Verschwindens mit ihrem Hund spazieren war und ein Zelt gesehen habe, das über einem Gully am Feldrand aufgebaut war. Die Zeugin, die anonym bleiben will, habe die Polizei diesbezüglich informiert. Doch die Beamten hätten sich erst nach mehreren Wochen telefonisch bei ihr gemeldet haben, ohne eine protokollierte Vernehmung.

Kurz nach dem Hinweis zu dem Gully soll sich die Mutter von Florian R. mit Rebeccas Schwester sowie zwei Enkelkindern auf den Weg nach Großziethen gemacht und den Gully aus dem Auto heraus inspiziert haben. Wegen der laufenden Ermittlungen gibt es weder von Polizei und Staatsanwaltschaft keine Stellungnahmen.