In Saudi-Arabien hat die muslimische Wallfahrt Hadsch (Hajj) begonnen. Bei glühender Hitze strömten zum Auftakt am Freitag Menschenmassen durch die Räume und den Hof der Großen Moschee von Mekka. Angesichts der extremen Temperaturen riefen die Behörden Gläubige dazu auf, Sonnenschirme zu tragen. Erwartet werden rund zwei Millionen Teilnehmer.

Zum Beginn umrundeten die Pilger sieben Mal das würfelförmige Gebäude der Kaaba im Hof der Großen Moschee von Mekka. Danach begaben sie sich in das nahe gelegene Mina-Tal, wo sie in einer riesigen Zeltstadt die erste Nacht verbringen werden. Die Wallfahrt ist für die Gläubigen mit großen Anstrengungen verbunden, schon allein weil die Temperatur in diesen Tagen auf mehr als 40 Grad steigt.

Die Wallfahrt Hadsch gehört zu den fünf Grundpflichten des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben in die für Muslime heilige Stadt Mekka pilgern. Zum Auftakt der Wallfahrt treten die Gläubigen in einen Weihezustand. Dafür tragen Männer etwa nahtlose weiße Gewänder. Die einheitliche Kleidung soll die Gleichheit aller Muslime vor Gott symbolisieren.

Gläubige sparen jahrelang

Für die weite Anreise aus Asien, Afrika oder anderen Teilen der Welt sparen viele Gläubige jahrelang. Die Wallfahrt, die auch durch Reisebüros und Touranbieter organisiert wird, kann schnell mehrere Tausend Euro kosten. Es gibt Angebote für Menschen mit weniger Geld, Bedürftige können Hilfe von Wohltätigkeitsverbänden bekommen. Die Zahl der zugelassenen Pilger pro Land wird durch ein Quotensystem festgelegt. Für österreichische Pilgernde gibt es ein Kontingent von 670 Personen.

Überschattet wird der Hadsch in diesem Jahr vom Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. Im Vorfeld der Pilgerfahrt warnte die saudische Regierung vergangene Woche, sie werde „keinerlei politischen Aktivitäten“ am Rande des Hadsch tolerieren.