Der 100 Jahre alte US-Veteran Harold Terens, der vor 80 Jahren an der Landung der Alliierten in der Normandie beteiligt war, heiratete nach den Gedenkfeiern zum D-Day in der Normandie seine 96 Jahre alte Verlobte Jeanne Swerlin. Die Hochzeit fand am Samstag im Rathaus des Örtchens Carentan-les-Marais statt, nahe jener Strände, an denen am 6. Juni 1944 Zehntausende amerikanische, britische und kanadische Soldaten landeten.

„Wir fühlen uns sehr geehrt, dass Herr Terens sich entschieden hat, hier in Carentan zu heiraten“, sagte der Bürgermeister der Stadt, Jean-Pierre Lhonneur. „Wir werden ihm natürlich Champagner anbieten, aber auch ein Geschenk überreichen, um ihm dafür zu danken, dass er an der Befreiung Frankreichs teilgenommen hat“, betonte Lhonneur.

Nach dem „Ja“-Wort tauschten die beiden die Eheringe aus und winkten zahlreichen Schaulustigen, die sich vor dem Rathaus versammelt hatten, zu. Die besondere Hochzeit hatte vor der Trauungsfeier für viel Aufsehen gesorgt. „Es ist die schönste Zeit meines Lebens“, sagte Terens nach der Trauung. Am Abend gab es für das frisch getraute Paar noch eine besondere Überraschung: Sie waren zum Staatsbankett mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und US-Präsident Joe Biden geladen.

Am D-Day war der damals 20-jährige Terens in Großbritannien stationiert und als Funktechniker für die Kommunikation mit Kampfpiloten zuständig. Er half bei der Reparatur der aus Frankreich zurückkommenden Flugzeuge, damit diese wieder in den Kampf fliegen konnten. Nur wenig später wurde er ebenfalls in die Normandie versetzt.

Nach dem Krieg kehrte Terens in die USA zurück, heiratete und zog mit seiner Frau Thelma drei Kinder groß. 2018 starb seine Frau. Drei Jahre später brachte ihn ein Freund mit der vier Jahre jüngeren und ebenfalls verwitweten Jeanne Swerlin zusammen. Beim zweiten Treffen der beiden sprang der Funke über. „Sie hat mein Leben wieder hell gemacht. Mit ihr zusammen ist das Leben wieder wunderbar“, sagt Terens. „Er ist ein unglaublicher Typ. Ich mag alles an ihm“, sagt Jeanne über ihren im Kopf junggebliebenen Partner. „Außerdem kann er gut küssen“, fügt sie hinzu.