Megahits statt Kirchenorgel: Songs von Taylor Swift erklangen am Sonntag in zwei Gottesdiensten in der Heidelberger Heiliggeistkirche. 1.200 christliche Swifties hatten sich angemeldet, es kamen rund 900, berichtete Kathpress. Die evangelische Kirche bot zwei Popgottesdienste hintereinander an. Swift sei eine politische Christin und setze sich gegen Rassismus, Frauenfeindlichkeit und für Geschlechtergerechtigkeit ein, sagte Pfarrer Vincenzo Petracca.

Die Setlist zumindest reichte nicht ganz an die epischen, mehrstündigen Konzerte von Taylor heran: You Need To Calm Down,
Anti-Hero, Christmas Must Be Something More, Soon You‘ll Get Better, Change und Shake it off.

Sängerin Tine Wiechmann interpretierte mehrere Swift-Hits. Petracca selbst sang den Song, mit dem der Megastar die Krebserkrankung der Mutter aufarbeitet. Die Mischung aus Bandauftritten, Textinterpretation und Gebet führte zu einer andächtigen Stimmung. Nur beim Schlusslied „Shake it off!“ rockten die meisten Gottesdienstbesucher mit.

Im Zentrum der Liturgie stand das Lied Anti-Hero, berichtet das Magazin „Spiegel“, in dem Taylor Swift über ihre persönlichen Fehler und die »Monster in sich selbst« singt. »Hallo, ich bin es, ich bin das Problem«: Der Pfarrer, vorbereitet durch frühere Pop-Gottesdienste, las zu den ausgewählten Werken auch jeweils eine Übersetzung vor.