In Österreich hatten viele Hobby-Astronomen in der Nacht von Sonntag auf Montag die Hoffnung, einen farbenfrohen Himmel bestaunen zu können. Die große Polarlichter-Show blieb diesmal jedoch aus. Die gibt es dafür aktuell in einem anderen Teil Europas – nämlich auf Island.

Auf dem Inselstaat spielt sich in diesen Nächten ein besonders spektakuläres und seltenes Naturschauspiel ab. Zu den Polarlichtern, die generell in den Wintermonaten von September bis April immer wieder auftauchen, gesellt sich momentan ein aktiver Vulkan nahe der Stadt Grindavík. Das sorgt dafür, dass in Bodennähe glühend heiße und feuerrote Lavaströme und -fontänen die Akzente setzen, während am Himmel darüber grüne Polarlichter tanzen.

Mehr als nur ein Naturschauspiel

So schön das Zusammentreffen der Lavafontänen mit den Polarlichtern ist, so gefährlich und zerstörerisch ist der Vulkan gleichzeitig. Im Zeitraum von Dezember bis Ende März kam es auf der Reykjanes-Halbinsel insgesamt zu vier Vulkanausbrüchen. Die Stadt Grindavík, in der und um die sich die Erde gespalten hat, musste bereits im November evakuiert werden. Am Sonntag kam die Lava der Küstenstadt bereits gefährlich nahe.

Der Zukunft der 4000-Einwohner-Stadt sei ungewiss. Die Regierung hat bereits einen Gesetzesentwurf vorgelegt, wonach Bewohner ihr Wohneigentum an ein staatliches Unternehmen verkaufen können sollen. Das erste Mal war der Vulkan am 18. Dezember ausgebrochen, zum zweiten Mal am 14. Jänner. Eine dritte, kleinere Eruption wurde am 8. Februar registriert.