Einige italienische Landwirte haben sich am Sonntag mit ihren Traktoren auf dem Petersplatz im Vatikan versammelt. „Mit großer Überraschung haben wir heute eine E-Mail und einen Anruf vom Sekretariat des Papstes erhalten mit der Genehmigung, an der Messe auf dem Petersplatz teilzunehmen“, hieß es in einer Mitteilung der Landwirte.
„Mit dem Segen des Papstes können wir die Kraft finden, unseren Protest weiterzuführen. Dies ist eine einmalige Einladung, die wir vom Papst erhalten haben“, so die Landwirte, die seit Tagen in ganz Italien protestieren.
Landesweite Demonstrationen und Regierungsdialog
Am Donnerstag zogen Bauern mit ihren Traktoren durch das Stadtzentrum von Rom und erreichten das Gelände des Circus Maximus, wo eine Demonstration geplant war. Etwa 20.000 Landwirte beteiligten sich an der Protestkundgebung. Auch in anderen italienischen Städten finden seit Tagen Protestkundgebungen von Bauern statt.
Die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni signalisiert Dialogbereitschaft. Sie will den italienischen Landwirten eine Senkung der Einkommenssteuer gewähren. Regierungschefin Meloni traf dieser Tage eine Delegation der Bauernverbände in Rom. Sie versprach dabei Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Landwirte faire Preise für ihre Produkte erhalten. Ihre Regierung werde die Kontrollen in Bezug auf unlautere Handelspraktiken verstärken und die Überwachung der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse verbessern.
Seit Wochen protestieren Landwirte auch gegen den aus ihrer Sicht unfairen Wettbewerb mit Produkten aus dem Ausland. Zuletzt kam es beispielsweise in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Polen sowie Ungarn und auch im Nicht-EU-Land Schweiz zu Protesten.