13 Weltwunder, 382 Häfen in 140 Ländern auf sieben Kontinenten - dieses Abenteuer wollten sich Kara und Joe Youssef aus dem US-Bundesstaat Ohio nicht entgehen lassen. Das Ehepaar hatte seine gesamten Ersparnisse in den Plan gesteckt, mit der Kreuzfahrtreederei Miray Cruises die Welt zu entdecken.

Kreuzfahrt versprach Absicherung, die es nicht gab

Das Problem: Das Luxusschiff „MV Lara“ legte nie in Istanbul ab. Nur 100 von 600 möglichen Kabinen für die Luxuskreuzfahrt wurden gebucht. Wegen des geringen Interesses sprangen die Investoren ab. Die Weltreise musste abgesagt werden. Knapp 1.000 Passagiere - darunter auch Kara und Joe - blieben auf ihren Koffern und Kosten sitzen.

„Wir haben alles verkauft, was wir hatten, um diesen Traum zu verwirklichen. Wir sind am Boden zerstört“, gestand die 36-jährige Kara der „New York Times“. Zuvor hatte das Paar seine Wohnungen verkauft und alle Ersparnisse in die Kreuzfahrt gesteckt. Insgesamt hätten die beiden 80.000 Dollar für die geplante Reise bezahlt. Doch seit drei Monaten sitzt das Paar nun in einem Hotel in Istanbul fest.

Passagiere könnten auf Kosten sitzen bleiben

Im Vorfeld der Reise hatte das Paar immer wieder von Problemen mit der Reederei und den Investoren gelesen. „Sie haben uns bis zur letzten Minute Hoffnung gemacht“, sagt Kara Youssef. Doch am Ende vergeblich. Die Reederei hatte versprochen, dass die Zahlungen durch eine Bürgschaft bei der Federal Maritime Commission abgesichert seien. Recherchen der „New York Times“ haben dies als Lüge entlarvt.

Es ist zu befürchten, dass Kara und Joe Youssef ihr Geld nie wiedersehen werden. Ein langer Rechtsstreit ist gewiss. Die pensionierte Sozialarbeiterin Mary Rader, die sich den Schicksalen der Passagiere angenommen hat, sagt: „Ich gehe davon aus, dass die Firma geschlossen oder umstrukturiert wird und dass alles, was ich eingezahlt habe, nie ausgezahlt wird.