In einem lange vorbereiteten Einsatz gelang den Behörden in Spanien ein Schlag gegen einen Tierhändlerring. Am 20. September führte die Polizei von Katalonien (Mossos d‘Esquadra) gemeinsam mit der Stadtgarde von Barcelona, der Nationalpolizei und der Guardia Civil an zwölf Standorten Razzien und Hausdurchsuchungen durch. Dabei konnten 13 Personen festgenommen werden und über 400 Haustiere - vor allem Katzenbabys und Hundewelpen - gerettet werden.
Auf einem Video, das die Mossos d‘Esquadra auf X veröffentlicht hat, sind einige der Jungtiere zu sehen. Es handelt sich um Rassen, die teuer verkauft werden konnten. Trotzdem legten die Tierhändler laut den Behörden keinen besonderen Wert darauf, die Hunde und Katzen entsprechend zu betreuen. Viele von ihnen sind krank, die Sterberate sehr hoch. Teilweise mussten sie 20-stündige Autofahrten auf engstem Raum ertragen.
Tierarzt stellte falsche Gutachten aus
Die Katzen und Hunde wurden innerhalb von Spanien vermittelt, aber auch nach Osteuropa verkauft. Der Verkauf fand online statt und florierte, weil die Tiere etwas unter ihrem Marktwert angeboten wurden. Dass sie trotz ihres Zustandes und Preis vermittelt werden konnten, lag an einem Tierarzt, der mit den Händlern zusammengearbeitet hatte. Er bescheinigte den Tieren gesund zu sein. Mit dem eingenommenen Geld schaffte sich die kriminelle Bande Vermögenswerte in Spanien, Andorra und Dubai an.
Ausgangspunkt für die Rettungsaktion war ein Einsatz Ende 2020 in Barcelona. Nachdem es Beschwerden gegeben hatte, fand man bei einem Tierhändler 33 kranke Hunde. Er wurde unter anderem wegen Tierquälerei und Dokumentenfälschung angezeigt. Danach wurde ein Ermittlungsteam gebildet, das nun die Razzien initiierte.
Im September trat in Spanien ein neues Tierschutzgesetz in Kraft, das den Verkauf von Haustieren in Geschäften oder online verbietet. Laut AFP ist es nur noch erlaubt, Haustiere von registrierten Züchtern zu kaufen.