Am 30. April geht’s in Klagenfurt rund: Um 10 Uhr beginnt der autofreie Tag um den Wörthersee und um 20.30 Uhr ist Anpfiff zum ÖFB-Cupfinale Rapid Wien gegen Sturm Graz. Zwei Großveranstaltungen mit jeweils Zehntausenden Teilnehmern innerhalb weniger Stunden, geht das?
„Natürlich geht beides und es wird funktionieren“, sagt Martin Widrich, Geschäftsführer von Kärnten Aktiv und Veranstalter von „Wörthersee autofrei“ sowie Betreiber der Gastronomie im Klagenfurter Stadion. Seit dem Viertelfinale des ÖFB-Cups ist er mit der Polizei und dem Österreichischen Fußballbund in Kontakt, um einen reibungslosen Ablauf beider Events auszuarbeiten.
So sieht der Plan aus: Die Veranstaltung um den Wörthersee sei um 16 Uhr zu Ende, so Widrich. „Da werden die allerletzten Verkehrsmaßnahmen aufgehoben.“ Erst eineinhalb Stunden später, um 17.30 Uhr, treten die Straßensperren für das Fußballmatch in Kraft, darunter die Einbahnregelung für den Südring. „Zwischen den beiden Events ist also genug Zeit“, ist Widrich überzeugt.
Das sieht die Polizei ebenso. „Wir sind vorbereitet“, sagt Mario Nemetz, Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten. Mehrere Hundert Polizisten, auch aus anderen Bundesländern, werden im Einsatz sein. Dazu Diensthundestaffeln, Einsatzeinheiten und ein Hubschrauber. Zudem werden die Ultra-Gruppen der beiden Vereine von ihrer Abreise aus Wien bzw. Graz von szenekundigen Beamten und wohl auch von uniformierten Einheiten bis Klagenfurt begleitet. Das Areal ums Stadion ist zweigeteilt: Der Süden und der Osten „gehören“ Rapid. Der Parkplatz am Südring ist für die Fanbusse der Grün-Weißen reserviert. Die Rapid-Fans treffen sich, wie beim letzten Cup-Gastspiel 2019, um 18 Uhr bei Minimundus und marschieren von dort zum Südbereich des Stadions.
Der Westen und Norden um die Sportanlage in Waidmannsdorf sind „Sturmland“. Die Grazer Fanbusse parken beim Billa, bei der Stadion-Nordtribüne und am Messeparkplatz. So soll die direkte Begegnung der beiden Fangruppen verhindert werden, sagt Polizeisprecher Nemetz. Die Sturm-Fans planen derzeit keinen Fanmarsch.
Für die Siebenhügelstraße – hier sind die Fanlager wenige Meter voneinander entfernt – werde es, wenn notwendig, besondere Sicherheitsvorkehrungen geben. „Wir werden mit ausreichend Polizeikräften vor Ort sein“, sagt Nemetz. „Die Kollegen haben viel Erfahrung bei solchen Großveranstaltungen.“ Die genauen Abläufe und letzte Details der Sicherheitsvorkehrungen werden nächsten Dienstag geklärt. Da treffen sich alle Beteiligten im Stadion zur Behördenbesprechung.
Im Stadion selbst hat am 30. April der ÖFB das Sagen. Er hat die Anlage für das Cupfinale von der Sportpark GmbH gemietet und ist auch Veranstalter. Die Wörthersee-Arena wird auch zweigeteilt sein: Im Norden die Grazer, der Süden gehört Rapid. Erstmals bei einem Cup-Endspiel ist das Stadion mit 30.000 Fans komplett ausverkauft. Je 11.000 Karten gingen an Rapid und Sturm, die restlichen 8000 in den freien Verkauf. Die waren am Dienstag nach wenigen Minuten weg. „Die Nachfrage war sehr groß“, sagt Sportpark-Chef Daniel Greiner: „Es sind die zwei Vereine mit den meisten Fans zu Gast. Das wird ein Fußballfest. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.“