Die neue "Comedy Challenge" mit dem Untertitel "Das kann ja heiter werden" tut sich beim Publikum schwer, auch in der Kabarettbranche hört man eher süffisante Meinungen über die vierteilige Show. Nur 283.000 Zuschauer konnte die Premiere Ende Oktober anlocken, letzte Woche waren im Schnitt 252.000 Seher dabei. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz verweist auf den Marktanteil in der jungen Zielgruppe, für die diese Sendungen "in ihrer Geschwindigkeit und ihrer Erzählart" ja zugeschnitten und produziert worden seien. Da kam man bei den 12- bis 29-Jährigen auf 16 Prozent beim Auftakt, letzten Freitag auf zwölf Prozent. Zudem böte man neuen Talenten eine Plattform.
Budgetär bewegt sich das Programm an den sonstigen Comedy-Spielen oder "Fakt oder Fake?" im freitägigen Hauptabend: 90 Minuten "Comedy Challenge" schlagen mit rund 150.000 Euro zu Buche – also deutlich kostengünstiger als eine "Starmania"-Show.
Womöglich kommt die "Challenge" bzw. der Casting-Faktor zu schmalbrüstig über den Bildschirm. Wie bei "Starmania" gibt es auch hier einen Sieger, als Hauptpreis winkt eine eigene (vorerst einmalige) Show auf ORF 1. Wer in den vier Sendungen die meisten Punkte sammeln kann (es gibt also keine Abwahlen), darf sich zudem "Comedy Champ 2022" nennen.
Unter den acht Kandidaten sind zwei Steirer: Florian Kaufmann, der als Teil des Duos Kaufmann-Herberstein schon den Grazer Kleinkunstvogel gewinnen konnte, sowie Patrick Weber alias Grazia Patricia (aktuelles Soloprogramm: "Teilzeitfrau"). Der gebürtige Grazer lebt in Wien und sagt: "Ich bin so überglücklich, dass ich als bunter Vogel im Hauptabendprogramm dabei sein darf. Die Welt soll sehen, wie vielfältig auch die Kleinkunst sein kann." Aufgezeichnet wurden die Shows an vier Tagen bereits Anfang Oktober.
Was ließ sich der ORF als "Challenges" für den heutigen dritten Abend einfallen? Drei Beispiele: In "echt fett"-Tradition konfrontieren die Comedians Menschen auf der Straße mit skurrilen Situationen. In "Ferngesteuert" wiederum müssen zwei Comedians in einem Kaffeehaus den Gästen das servieren, was ihnen Mentor Andreas Vitásek ins Ohr flüstert.