Zwei junge Frau­en sit­zen in einem Café und früh­stü­cken so, wie es Frau­en in den Me­tro­po­len rund um den Glo­bus jeden Mor­gen tun. Eine der bei­den heißt Donya Rad. Sie hat sich dabei fo­to­gra­fie­ren las­sen und das Foto in den so­zia­len Me­di­en ge­teilt. Die­ses Foto, auf den ers­ten Blick völ­lig un­spek­ta­ku­lär, ver­brei­te­te sich wie ein Lauf­feu­er. Warum? Donya Rad ist Ira­ne­rin und die Me­tro­po­le Te­he­ran – doch sie sitzt da ohne Kopf­tuch. Mit die­sem kur­zen Akt der Selbst­be­stim­mung schenk­te sie vor we­ni­gen Tagen Mil­lio­nen Men­schen, auch mir, Hoff­nung auf eine Zu­kunft, in der das nor­mal sein könn­te. Sie zahlt dafür einen hohen Preis, und sie wird sich des­sen be­wusst ge­we­sen sein: Me­di­en­be­rich­ten zu­fol­ge hat das Mul­lah-Re­gime sie in­zwi­schen in das Evin-Ge­fäng­nis ein­ker­kern las­sen. Al­lein der Name „Evin“ löst bei Ira­ne­rin­nen und Ira­nern einen Schau­er des Schre­ckens aus.