Es schient im ersten Moment fragwürdig, doch die Aktion scheint zu funktionieren. In der belgischen Stadt Balen bekommen Teenager drei Freigetränke auf Partys – wenn sie beim Ankommen nüchtern sind. Exzessives "Vorglühen" hatte zuvor zu zahlreichen Problemen geführt: Vandalismus, Schlägereien, Erbrochenes vor und in den Lokalen.
Eine Arbeitsgruppe der Stadt hat sich mit dem Thema schon länger auseinandergesetzt und nach vielen gescheiterten Aktionen das System der "Sobercoins" (etwa "Nüchternmünzen") entwickelt: Im Eingangsbereich von größeren Veranstaltungen befindet sich ein Stand der Sobercoins. Jugendliche, die zwischen 21 und 23 Uhr ankommen, können einmalig einen freiwilligen Alkoholtest machen. Wer nüchtern ist, wird mit einem Sobercoin belohnt. Die Münze kann gegen Gutscheine für drei Getränke eingetauscht werden. Im April wurde die Aktion erstmals getestet.
Der Hintergrund
Der Hintergedanke ist nicht, das Trinken komplett zu verhindern. Laut den Organisatoren soll es die Auseinandersetzung mit dem Thema fördern und alkoholbedingte "Blackouts" verhindern, weil man länger nüchtern bleibt.
Obwohl die "Sobercoin" erst auf vier Veranstaltungen zum Einsatz kam, spricht Jonas Willems von der Initiative von einem Erfolg: "Es gab vorher immer Probleme durch Schlägereien oder sonstiges Verhalten von Betrunkenen, dieses Jahr aber nicht mehr. Klar kann das auch ein Zufall sein, aber ich glaube, das ist der Effekt von Sobercoin."
Bei den Jugendlichen scheint die Aktion jedenfalls gut anzukommen, wie in diesem Video zu sehen ist: