Eine meiner Freundinnen ist rund zehn Jahre jünger als ich. Unsere Bindung ist quasi schwesterlich. Also innig. Etwas kompliziert. An ihren Geburtstagen und zu Weihnachten macht sie mir das Leben schwer, denn: Sie ist unbeschenkbar. Ihre Wohnung ist einem rigiden ästhetischen Konzept unterworfen. Während bei mir alles Einzug findet, was mir mit Liebe geschenkt wurde, von der Voodoo-Puppe bis zum Ölgemälde, stellt meine Freundin bei sich nur Dinge auf, die sie sich so auch selbst gekauft hätte. Sie nennt es Minimalismus. Ich nenne es Kontrollwahn.