Timing ist manchmal alles. Wäre der Medienmanager Gerhard Zeiler im Frühling 2016 nicht ausgerechnet in einem Flugzeug nach Übersee gesessen, als Werner Faymann als SPÖ-Chef zurücktrat, hätte Zeiler sich damals womöglich selbst um den Parteivorsitz beworben. Dass er sich keiner internen Wahl gegen Christian Kern stellte, bereute der Medienmanager später.
Nun meldet sich der Spitzenmanager von Warner Bros. Discovery in der aktuellen Führungsdebatte in der SPÖ zu Wort. In einem Interview mit Corinna Milborn sagt er, er würde seine Parteimitgliedschaft ablegen, sollte Doskozil tatsächlich Spitzenkandidat der SPÖ werden: "Es gibt wenige Szenarien, wo ich mir vorstellen kann, nicht mehr Mitglied der SPÖ zu sein, aber eine Kanzlerkandidatur oder eine Parteiführung von Doskozil wäre so ein Fall."
Im Interview, das am heutigen Mittwoch um 22.00 Uhr auf Puls24 zu sehen ist, begründet er diese Position folgendermaßen: "Weil ich nicht glaube, dass er (Anm. Hans Peter Doskozil) Sozialdemokrat ist", sagt Zeiler: "Weil ich glaube, dass er sich aus vielerlei Gründen viel zu sehr, auch politisch und von seinen Ansichten, wo hinbewegt, wo eher die FPÖ zu Hause ist. Und da würde ich nicht mitmachen."
"Inhaltsleeres Blaba"
Verärgert über diese Aussage zeigt sich Max Lercher, der steirischen SPÖ-Abgeordneten im Nationalrat: "Dass sich da jemand hinstellt und meint, er kann entscheiden, wer Sozialdemokrat ist, und wer nicht, geht zu weit." Auf Twitter warnt er davor, dass Sozialdemokraten "immer wieder dieselben Fehler wiederholen."
Auch Burgenlands Landesgeschäftsführer Roland Fürst bietet Zeiler Paroli: "Inhaltsleeres Blabla", kommentiert er auf Puls24. Man habe keine Zeit "für solche Schwachsinnigkeiten."