Schon in den „Vorstadtweibern“ war Proschat Madani eine gefinkelte Anwältin mit Geheimnissen – und auch in dieser Gastrolle will man ihr von Anfang an nicht über den Weg trauen, obwohl Prof. Boerne noch immer das Herz in die Hose fällt, wenn die von Madani gespielte Veronika ihn an sich drückt. Ein Pathologe mit unsterblichen Schmetterlingen im Bauch.
Dennoch zählt „Ein Freund, ein guter Freud“ nicht zu den besten Fällen aus Münster. Geht dem Drehbuch doch in der zweiten Hälfte die Luft aus, es wird unglaubwürdig, obwohl Humor und Augenzwinkern zum Erfolgsrezept bei den Einsätzen von Boerne und Kommissar Thiel gehören.
Es beginnt mit einem Mord an einem Rechtsanwalt der Westfälischen Mafia – just in jener Nacht, in der Boernes bester Freund – ebenfalls ein Advokat – mit seiner Frau Veronika ein rauschendes Abschiedsfest gibt, weil die beiden offenbar ausgesorgt haben und nach Guatemala auswandern wollen. Wie das zusammenhängt, wird auf zu lange 90 Minuten ausgerollt. Schaupielerisch wird dieser „Tatort“ die Fans freilich nicht enttäuschen.