Die MotoGP fährt am Sonntag in Valencia über den Zielstrich des Jahres 2022. Noch ist die Weltmeisterschaft nicht entschieden, aber es spricht doch alles für Francesco "Pecco" Bagnaia und Ducati. Er hat das nötige Selbstvertrauen und Ducati liefert ein überlegenes Motorrad, mit dem man jedes Rennen gewinnen kann. Pecco kommt auch aufgepumpt mit blendender Motivation von den Überseerennen zurück nach Europa. Er gewann in Malaysia, war Dritter in Australien und in Thailand. Damit hat er auch Fabio Quartararo die WM-Führung entrissen.

Der Franzose hat doch im Finis einsehen müssen, dass er als alleiniger Kämpfer machtlos ist. Es ist zwar in diesem Sport nichts auszuschließen, die Atmosphäre verdichtet sich auch in dem Circuit Ricardo Tormo noch einmal; aber es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass Fabio in Valencia gewinnt und Pecco gar keine Punkte oder maximal einen holt. Ein 14. Platz würde Bagnaia ja genügen, wenn Quartararo das Rennen gewinnt. Selbst bei Punktegleichstand ist Bagnaia dank seiner sieben GP-Siege (Quartararo gewann drei Rennen) in diesem Jahr Weltmeister.

Was aber für den Yamaha-Piloten schon schwer bis unmöglich ist, angesichts der unglaublich starken Ducati-Phalanx. Denn da stehen acht Fahrer mit dem italienischen Bike am Start, die alle gewinnen können. Außer Bagnaia natürlich ein Jorge Martin, Johann Zarco, ein Enea Bastianini. Und selbst die VR46-Jungs Luca Marini und Marco Bezzecchi sind nicht zu unterschätzen. Dazu kommen natürlich auch noch die Aprilia-Fahrer und die KTM-Horde, freilich auch ein Marc Marquez. Allesamt müsste Fabio Quartararo erst einmal schlagen, auch wenn Bagnaia sein Bike irgendwo abstellen muss.

So gesehen sind die Chancen von Quartararo verschwindend gering. Yamaha, ja und auch Honda, haben sehr viel Boden verloren gegenüber den europäischen Herstellern. Da wird es bei den verbliebenen Japanern, Suzuki steigt ja mit Jahresende aus, ein Umdenken geben müssen, ein beschleunigtes Arbeiten aller bei den Testfahrten.