Der erweiterte Bundesvorstand der Grünen hat die Parteiführung neu geordnet: Umweltministerin Leonore Gewessler wird neue Stellvertreterin von Bundessprecher (= Parteichef) Werner Kogler. Sie "beerbt" in dieser Funktion Nina Tomaselli, die nicht mehr kandidiert hat. Zweiter Kogler-Stellvertreter ist wie bisher Oberösterreichs Umweltlandesrat Stefan Kaineder.
Die Steirerin Gewessler ist nun für vorerst drei Jahre in die Parteifunktion gewählt. Sie nehme die Aufgabe "mit viel Mut und Demut an, es ist mir eine große Freude", sagte sie. Und zu Kogler: "Wir haben die letzten Jahre schon gerockt, wir werden das auch in den nächsten Jahren tun."
Es gebe aber große Krisen, natürlich müsse man raus aus dem russischen Gas. "Das ist für Österreich ein Kraftakt und wird dauern." Man bereite sich auf alle Szenarien vor, fülle derzeit die Gasspeicher. Und man werde sich "Terawattstunde für Terawattstunde aus der Abhängigkeit befreien." Denn der Weg in die Energiewende bringe uns "souveräne Entscheidungen und Zukunftschancen". Daher sei es gut, dass die Grünen im Bund und in einigen Bundesländern mitregierten, so Gewessler.
"Das ist für Österreich ein Kraftakt und wird dauern." Man bereite sich auf alle Szenarien vor, fülle derzeit die Gasspeicher.
Kogler selbst wurde ebenfalls für weitere drei Jahre als Bundessprecher bestätigt. Gewessler nennt er eine "selbstbewusste Ministerin, die hin- und zugreift". Der Vizekanzler kritisierte, dass man schon 2014 hätte aus dem russischen Gas aussteigen müssen. Doch die damals amtierenden Bundesregierungen hätten stattdessen "in Tateinheit mit der OMV" die Abhängigkeit von 60 auf 80 Prozent gesteigert. "Gas-Optionen in Norwegen wurden vertrantschelt." Er selbst habe das immer kritisiert: "Meine Eigenzitatsammlung kann sich sehen lassen."