Die Behörden haben ihre Entscheidung getroffen. Der 37-jährige Bashar Salman Al-Ithawi ist in der Nacht auf Donnerstag abgeschoben worden. Per Charterflug wurde der Iraker nach Bagdad geflogen. Was nun mit ihm passiert, ist unklar. Auf Nachfrage beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) heißt es, man könne keine Auskunft zu Einzelfällen geben.

Al-Ithawi war seit September 2023 in Schubhaft, zuletzt im Anhaltezentrum Vordernberg im Bezirk Leoben. Vergangenes Jahr wollten der 37-Jährige und seine Freundin Victoria Neuhold (25) sich das Ja-Wort geben und heiraten. Doch dazu kam es nie. Weil Al-Ithawi keine Aufenthaltsgenehmigung besitzt, soll er vor der Eheschließung eine Erlaubnis beim Asylamt einholen (wir berichteten). Das Standesamt verweist ihn an das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA). Die Gründe dafür sind unklar. Aus dem Standesamt wollte man dazu keine Stellungnahme abgeben.

„Schande für Österreich“

Vom BFA hieß es, dass es kein derartiges Gesetz gibt, das Personen ohne Aufenthaltsgenehmigung verpflichtet, sich vor einer bevorstehenden Eheschließung zwingend beim Asylamt zu melden. Al-Ithawi wurde festgenommen. Bis zuletzt kämpften Freunde und Bekannte für das Bleiberecht des 37-Jährigen. Beatrice Hoi und ihre Mutter Silvia, Freunde des Paares, starteten eine Online-Petition. Über 1700 Personen haben abgestimmt, damit Al-Ithawi in Österreich bleiben darf – vergeblich: „Das ist eine Schande für Österreich“, sagt Hoi. Der 37-Jährige hatte zuletzt eine Ausbildung zum Sozialbetreuer für Menschen mit Behinderung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) in Villach begonnen.

Momentan sei Al-Ithawi am Flughafen in Bagdad, ihm drohe eine Haftstrafe. Seine Freunde in St. Lambrecht und Neumarkt in der Steiermark geben die Hoffnung nicht auf: „Wir warten auf die Nachricht, dass er frei kommt.“