Das Auto ist ein entscheidender Schritt für Volkswagen: Der ID.7 gilt als Hoffnungsträger, weil er Schwächen der ersten E-Modelle wett machen soll und zugleich den Weg in die Zukunft weisen muss. Man liegt nicht ganz falsch, wenn man sagt: Ganz schön aufgeladen für ein E-Auto.

Der ID.7 soll außerdem den China-Markt wieder erobern – das E-Auto ist hier mit seinen jüngeren Käufern ja nicht nur Bespaßer mit Karaoke und Co, sondern auch Einkaufstempel zugleich. Vor und nach der ersten Testfahrt tauchten wir auch tief in die Spielwelt des ID.7 ein. Altersgerecht (für uns) sind wir bei den 90er-Jahren wie Solitaire und Sudoku. Auffallend ist die Bildschirmgeschwindigkeit, grundsätzlich, bei allen Funktionen des Zentraldisplays. Das war ja einer der Kritikpunkte, die hat sich VW zu Herzen genommen.

Die Schrägheck-Limousine (4,96 m lang, 1,53 m hoch) mit dem markanten Design verfügt über ein wertiges Interieur, ein ganz anderes Gefühl als in seinen elektrischen Verwandten macht sich breit. Das Augmented-Reality-Head-up-Display spielt perfekt Infos virtuell ins reale Straßenbild ein (Wegweiser beim Abbiegen etc.). Die Klimaanlage ist schlau (Fahrer-Erkennung) und Sprachsteuerung reagiert auf persönliche Befindlichkeiten und kann Luft „wedelnd“ verteilen, die Vordersitze (wärmen, trocknen, erfrischen) passen zu einer Reiselimousine, die der ID.7 gerne wäre.

Klarheit in der Reiselimousine - und ein blitzschneller Bildschirm

Damit landen wir bei der Reichweite. Volkswagen ruft rund 621 Kilometer für die 77-kWh-Batterie auf. Eine Annäherung an die versprochene Reichweite wird nur mit 19-Zoll-Rädern und Wärmepumpe möglich sein, das sollte man berücksichtigen. Wir waren bei einem Verbrauch von 23,3 kWh/100 km, dabei muss man aber bedenken, dass die Batterie bei der Abfahrt und bei relativ kaltem Wetter nicht vorkonditioniert war. Da ist sicher mehr drin, rund um 20 kWh Verbrauch/100 km - oder rund 450 bis 500 Kilometer Reichweite. Das werden dann Langtests zeigen.

Fahrerisch waren wir nicht überrascht: Knapp drei Meter Radstand sind schon einmal eine gute Voraussetzung. Für die Größe gibt sich der ID.7 erstaunlich wendig, lenkt gut ein, wir würden immer das adaptive Fahrwerk empfehlen. Die 210-kW-starke E-Maschine macht Druck, ohne aufdringlich zu wirken. Die Hoffnung ist berechtigt, muss man sagen.

Soll auch den chinesischen Markt wieder erobern: ID.7