Es war eine faszinierende Spurensuche nach vergessenen, aber großartigen Komponistinnen. Auf diese Suche begaben sich zwei Musikerinnen bei einer Matinee von „Promusica Carinthia“ im intimen Rahmen des Parksalons des Warmbaderhofs Villach.

Unter dem Motto „Les grandes Dames“ wussten die 29-jährige Cellistin Marilies Guschlbauer aus Wiener Neustadt und die 33-jährige deutsche Pianistin Julia Rinderle, die sich bei ihren Studien am Salzburger Mozarteum kennengelernt und seit drei Jahren ein Duo bilden, mit Raritäten zu faszinieren. Im Rahmen des Warmbader Musikfestival „Tonspuren“ erklangen mehrere Sonaten: Eine hochromantische von der Britin Ethel Smythe, von der Niederländerin Henriette Bosmans eine in einer etwas moderneren Tonsprache wie auch ein Prelude von Lera Auerbach.

Virtuosität und Leidenschaft

Höhepunkt war zweifellos die Sonate dramatique „Titus et Bérénice“ der Französin Rita Strohl, die mit herrlich aufblühenden Kantilenen mit Gänsehausfaktor, aber auch dramatischen Phasen zu hören war. Guschlbauer faszinierte dabei die ganze Matinee hindurch mit warmem, weichem Ton, großer Intonationssicherheit, Virtuosität und hoher Leidenschaft. Rinderle bestach mit hohem technischem Anspruch und tiefer Emotionalität.

Für die stehenden Ovationen bedankten sich die beiden mit einer Zugabe der Amerikanerin Amy Beach.