Japan hat die im In- und Ausland umstrittene Einleitung von aufbereitetem Kühlwasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima in den Pazifik fortgesetzt. Wie der Akw-Betreiber Tepco am Donnerstag mitteilte, sei mit der Einleitung von 7.800 Tonnen Wasser begonnen worden. Die Aktion werde „voraussichtlich in etwa 17 Tagen abgeschlossen sein“, sagte eine Tepco-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP.

Japan hatte Ende August mit der Einleitung des Fukushima-Kühlwassers im Meer begonnen. Die erste Etappe endete am 11. September. Eine zweite war Anfang Oktober gestartet worden. Insgesamt sollen nach japanischen Plänen über Jahrzehnte mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Kraftwerk in Fukushima ins Meer geleitet werden. Nach Angaben Tepcos sind alle radioaktiven Bestandteile außer Tritium zuvor aus dem Wasser gefiltert worden. Die meisten Experten stimmen mit Japan überein, dass das Verfahren sicher ist.

Vorhaben verärgert China und Russland

Das japanische Vorhaben verärgert allerdings China und Russland. Beide Länder kritisieren die Einleitung des Wassers und haben den Import jeglicher japanischer Meeresfrüchte mit der Begründung verboten, das Nachbarland verschmutze die Umwelt.

Die japanische Ostküste war 2011 von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im Akw Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.

Das nun zur Einleitung in den Ozean vorgesehene Wasser wurde zur Kühlung der hoch radioaktiven Reaktoren verwendet und mischte sich überdies mit Grund- und Regenwasser. Weil die Speicherkapazitäten für das Kühlwasser vor Ort nicht mehr ausreichen, wird dieses nun ins Meer geleitet.