In Schloss Piber wird wieder Nestroy gespielt

Fast gewinnt man den Eindruck, als wären die „Früheren Verhältnisse“ eigens für das Schloss Piber geschrieben worden, so wunderbar fügt sich die Komödie in die schönen, historischen Räumlichkeiten ein.

Dieses Meisterstück von Nestroy ist eine exzellente sozialkritische Satire mit bestechender Aktualität. Sie vermag die auf mehr Schein als Sein und „Fake News“ gründenden Netzwerke und seine aufgeblasenen Charaktere bloßzustellen. Menschen, denen Solidarität fremd ist und die alle Moralvorstellungen über Bord werfen, nur um die eigene Existenz abzusichern.

Der Emporkömmling Herr von Scheitermann, ein ehemaliger Knecht, ist mit der Professorentochter Josephine verheiratet, der er sich in jeder Hinsicht unterlegen fühlt. Als sein früherer Herr, Anton Muffl, nun selbst in Armut geraten, als neuer Hausknecht vorstellig wird und ihm droht, seiner Frau Josephine seine Herkunft zu verraten, kommt er in arge Bedrängnis und will ihn loswerden. Nun taucht auch noch die neue Dienstmagd, Peppi Amsel, einst in Muffl verliebt, auf und spielt ihm vor, Scheitermanns Gattin zu sein, um ihn ebenfalls loszuwerden. So entsteht aus all den früheren Verhältnissen eine turbulente Verwechslungskomödie.

Das Stück bekommt eine rasante Wendung, nachdem Peppi ein Gespräch der beiden belauscht und dieses gründlich missversteht. Kurt Nitsch übernimmt mit seinen stimmungsvollen Eigenkompositionen die musikalische Begleitung. Und es wäre nicht ein Genuss für alle Sinne, wofür der Kulturverein „Theater absolut“ seit über zehn Jahren steht, wenn Sie nicht im Prunksaal Maestoso Ihren Abend mit guten steirischen Weinen genießen könnten.

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