Also, stellen wir dem Auto einmal eine Frage: Hey, Mercedes, mir ist kalt. Die Stimme des Computers antwortet kurz und stellt die Temperatur höher. Man will ein Ziel für das Navigationssystem eingeben - also bitte, einfach aussprechen. Das System reagiert gut, auch wenn es manchmal noch hakt, aber der Fortschritt ist - na, sagen wir es salopp - hörbar.

Für mich ein entscheidender Faktor: Die Sprachsteuerung ist nach dem Wohnzimmer (Alexa und Co) auch drauf und dran, die mobile Welt zu erobern. Das ist gut so, denn das Herumtappen auf den immer größer werdenden Bildschirmen halte ich im Auto für gemeingefährlich, wenn man sich dadurch ablenken lässt. „Hey, Mercedes“ fungiert dabei als sprachlicher Zugangscode für das System.

Also, A-Klasse neu: Das Auto, das für Mercedes mit der letzten Ausgabe so viel verändert hat, die Marke nachhaltig anders positionierte, geht in die nächste Generation. So etwas ist immer ein schwieriger Schritt, den Mercedes aber entschlossen und konsequent gegangen ist. Vom Design über das Fahrwerk bis zu den Bedien- und Assistenzsystemen.

Erstens beginnen wir mit dem Bediensystem. Mercedes hat sich entschlossen, das Auto zu digitalisieren, es gibt zwei Bildschirme, die in einer ausgeklügelten Grafik informieren und unterhalten - und die Sprachsteuerung eben. Klassische Bedienelemente sind rudimentär an Bord, aber das passt zum großen Ganzen. Das Cockpit ist übrigens übersichtlich und gut gestaltet. Die Assistenzsysteme beeindrucken und geben Sicherheit.

Beim Design hat man gut daran getan, Klarheit zu suchen: Einfach, einprägsam, klar erkennbar, das ist ein starkes Stück der Designabteilung. Mit allen Konsequenzen: Im Fond hätte ich mir etwas mehr Platz gewünscht.

Fahrerisch ist man einen Schritt weiter gegangen. Man hat die Komfortzone - wie wir es bei unserem 250er-Testwagen gespürt haben - verlassen. Das spürt man nicht nur, wenn man schneller fährt. Das Auto hält sich stark auf der Straße, überzeugt (Lenkung, hervorragende Bremsen) im Detail. Aber von den alten Mercedes-Tugenden (weich, man spürt selten Unebenheiten) hat man sich entfernt. Unser A250 mit 224 PS (gute Kraftentfaltung, feine 7-Gang-Automatik, keine großen Antriebseinflüsse/Lenkung) ist eine sehr sportliche Ausprägung der Mercedes-Philosophie. Aber keine Komfortzone.

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