Eines vorweg: Der i3 ist konsequent gemacht. Man ist in vielen Bereichen beeindruckt: zum Beispiel wenn man aufs Gas steigt, und das Auto unwiderstehlich anzieht; oder wenn man mit anderen Konzepten den Stromverbrauch vergleicht; oder mit welcher Konsequenz das Projekt aufgezogen wurde - BMW hat hier ganze (Vor-)Arbeit geleistet.

Das ist umso mehr zu bewundern, weil E-Autos nach wie vor Exoten sind, wie die Verkaufszahlen beweisen. Die ersten Bestellzahlen bei BMW sind deshalb trotz des Preises - ab 35.700 Euro - in Österreich erstaunlich hoch einzustufen.

Genauso wie das Fahrerlebnis: Ein "Tadellos" für Lenkung, Antrieb - alles passt. Auch das Handling, das anderenorts kritisiert wurde, ist okay. Die schmalen Reifen, die Höhe des i3 - klar ist das kein Rennwagen. Das muss man beherzen und behirnen.

Gegen Reichweitenschwund

Seltsam bleibt - bei kalten Temperaturen und einer forscheren Testfahrart -, wie die Reichweite (max. 160 km) schmilzt. Wir starteten bei 129 Kilometern, innerhalb von wenigen Kilometern waren wir nur noch bei 118. Da hilft nur eines: Eco-Pro-Modus (einer von drei Fahrmodi). Da arbeitet die Klima auf Sparflamme, die Spitzengeschwindigkeit wird reduziert. Das bringt Reichweite.

Ich würde mir aber den Reichweitenverlängerer (Range-Extender) leisten, auch wenn das 4700 Euro kostet. Mit dem Zweizylinder, (einfach erklärt ein Notstromaggregat, Gesamtreichweite 300 km), bleibt man sorgenfrei.

Das Fahrwerk macht einen soliden Eindruck, von leichten Vibrationen bei kurzen Wellen abgesehen. Das hohe Bremsmoment, wenn man vom Gas geht - mit der daraus gewonnenen Energie wird die Batterie geladen - ist anfangs ungewohnt. Die Designfrage stellt sich übrigens nicht: Das Auto ist durch und durch praktisch konzipiert.

Umfassende Ökobilanz

Die Karbonfaserherstellung in den USA mit Wind-/Wasserkraft, die Wahl der Ausstattungsmaterialien etc. - der i3 verspricht Ressourcenschonung. Eines sollte man aber hinterfragen: Was bringt das alles? Ich muss Teile, die energieschonend gebaut wurden, ja doch ins Werk schaffen. Ich plädiere deshalb bei allen Autos für eine Gesamt-CO2-Bilanz. Von der Herstellung über die durchschnittliche Lebensdauer bis zur Entsorgung/Wiederverwertung. Nur dann könnten wir uns ein Bild machen, wie grün wir tatsächlich fahren.